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Krise mit Pjöngjang Südkoreas Präsident: Nordkorea nähert sich «roter Linie»

  • Südkoreas Präsident Moon Jae In will einen neuen Krieg auf der koreanischen Halbinsel um jeden Preis verhindern.
  • Er betont, dass die USA nicht einseitig gegen Nordkorea vorgehen würden.
  • Er warnt Pjöngjang eindringlich, eine rote Linie nicht zu überschreiten.
  • Japan will indes wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen seine Raketenabwehr weiter ausbauen.

Angesichts des verschärften Konflikts mit Nordkorea hat Südkoreas Präsident Moon Jae In das Nachbarland vor dem Überschreiten einer «roten Linie» gewarnt. Falls Nordkorea die Entwicklung von Interkontinentalraketen (ICBM) vervollständigen und diese mit Atomsprengköpfen einsatzbereit machen sollte, würde er das als Grenzüberschreitung ansehen, sagte der Politiker bei einer Pressekonferenz in Seoul zu seinen ersten 100 Tagen im Amt. «Nordkorea nähert sich der roten Linie.»

US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea nach neuen Raketentests zuletzt mit «Feuer und Wut» gedroht und damit vor dem Hintergrund der atomaren Bewaffnung beider Länder weltweit für grosse Unruhe gesorgt. Nordkorea drohte damit, Raketen in Gewässer nahe der US-Pazifikinsel Guam abzufeuern, stellte diese Pläne dann aber vorerst zurück.

Angst vor einem esaklierenden Konflikt

Moon äusserte sich zuversichtlich, dass es keinen neuen Krieg auf der koreanischen Halbinsel geben werde. Die USA würden keine militärischen Schritte gegen Nordkorea unternehmen, ohne dies mit ihrem Alliierten Südkorea abzusprechen, bekräftigte Moon. «Jede militärische Aktion auf der koreanischen Halbinsel erfordert Südkoreas Zustimmung, sofern sie nicht ausserhalb der Halbinsel erfolgt.»

Kim besichtigt eine Rakete.
Legende: Kim besichtigte im Mai 2017 eine Hwasong-12 (Mars-12). Reuters

Die Worte wurden in Seoul auch als Versuch Moons verstanden, Befürchtungen im In- und Ausland entgegenzuwirken, der Atomstreit mit Nordkorea könne zu einem bewaffneten Konflikt auf der Halbinsel eskalieren. Er gehe davon aus, dass Trump mit seinen scharfen Worten vor allem seine Entschlossenheit zeigen wolle, noch mehr Druck auf Pjöngjang auszuüben, sagte Moon.

Japan baut Raketenabwehr aus

Moon rief die kommunistische Führung in Pjöngjang auf, zum Dialog zurückzukehren und von «weiteren Provokationen» Abstand zu nehmen. Nordkorea müsse sich ansonsten auf noch härtere Sanktionen einstellen, denen es letztlich nicht mehr standhalten könne, warnte Moon. Sollte Nordkorea auf weitere Raketen- und Atomtests verzichten, werde er erwägen, einen Sondergesandten nach Pjöngjang zu schicken.

Verteidigungsminister Itsunori Onodera
Legende: Verteidigungsminister Itsunori Onodera bespricht sich mit seinen amerikanischen Kollegen. Reuters

Japan will indes wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen seine Raketenabwehr weiter ausbauen. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, wird ein landgestütztes Aegis-System erwogen. Das Verteidigungsministerium wolle die für die Planung eines solchen Systems nötigen Finanzmittel im kommenden Staatshaushalt beantragen. Der derzeit in Washington weilende Verteidigungsminister Itsunori Onodera dürfte die Pläne für ein weiteres Abwehrsystem mit seinen US-Kollegen besprechen, hiess es.

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