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Tatverdächtiger gibt Auskunft Mord an Lübcke seit Jahren geplant?

  • Der Tatverdächtige im Mordfall Lübcke soll in seinem inzwischen zurückgezogenen Geständnis angegeben haben, die Tat schon seit Jahren erwogen zu haben.
  • Mindestens zwei Mal, 2017 und 2018, sei der Mann demnach mit einer Waffe zum Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gefahren.
  • Das berichten die Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR am Sonntag.

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Aus dem Archiv: Geständnis im Mordfall Lübke
Aus Tagesschau vom 26.06.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 59 Sekunden.

Hinterher sei er der zurückgezogenen Schilderung zufolge froh gewesen, die Tat nicht ausgeführt zu haben. Als er Lübcke schliesslich am 2. Juni doch ermordet habe, sei dies wortlos geschehen.

Mord an zwei jungen Frauen als Auslöser?

Anlass war möglicherweise eine Informationsveranstaltung über die Aufnahme von Flüchtlingen 2015, bei der Lübcke gesagt hatte, wer «die Werte» nicht teile, könne das Land verlassen. Ausschlaggebend für die Idee seien dann die sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Kölner Silvesternacht 2015/16 gewesen, aber auch der islamistische Anschlag mit mehr als 80 Toten 2016 in Nizza.

Das alles habe ihn ungeheuer aufgewühlt, sagte der Tatverdächtige den Angaben zufolge in seiner ursprünglichen Darstellung. Darüber geredet habe er mit niemandem, auch nicht mit den der Beihilfe verdächtigten zwei Männer. Den Ausschlag gegeben habe dann der Mord von Islamisten an zwei jungen Frauen aus Norwegen und Dänemark im vergangenen Dezember in Marokko.

Waffen, um Familie zu schützen

Aus der rechtsextremistischen Szene wolle sich der Mann laut seiner zurückgezogenen Aussage zwischenzeitlich gelöst haben, und zwar nach seiner Verurteilung wegen eines Angriffs auf Gewerkschafter 2009 in Dortmund, berichteten die Medien. Die Entscheidung, sich Waffen zu besorgen, habe er demnach bereits 2014 getroffen – um seine Familie vor der angeblich überhandnehmenden Kriminalität von Ausländern zu schützen.

Ein Freund soll ihn an einen weiteren Mann vermittelt haben, der dann ein ganzes Arsenal an Waffen besorgt haben soll, darunter eine Maschinenpistole des Typs Uzi.

Depression und Krankenabteilung

In dem zurückgezogenen Geständnis habe der Tatverdächtige auch angegeben, der Mord tue ihm «unendlich leid», niemand solle für seine Worte sterben müssen. Was er Lübckes Familie angetan habe, sei «unverzeihlich», zitierten die Medien seine ursprüngliche Aussage. In der Untersuchungshaft soll der Mann laut den Berichten von Depressionen berichtet haben und inzwischen auf die Krankenabteilung verlegt worden sein.

Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war am 2. Juni erschossen worden. Unter Verdacht steht ein 45-Jähriger aus Kassel. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der Mann hatte nach Angaben des Generalbundesanwalts Peter Frank zunächst gestanden, Lübcke getötet zu haben – später widerrief er sein Geständnis.

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