- Ein gewaltiger Betrug mit Eintrittskarten hat laut der französischen Regierung zum Chaos vor dem Champions-League-Finale geführt.
- Es habe sich bestätigt, dass die «Hauptursache für die Verzögerung ein massiver, industrieller und organisierter Betrug mit gefälschten Tickets war».
- Vor dem Spiel Real Madrid gegen den FC Liverpool war es hinter den Eingängen der Liverpool-Kurve zu grossem Gedränge gekommen. Die Polizei schritt dabei mit Tränengas ein.
Der französische Innenminister Gérald Darmanin sagte, das Vorgehen der Behörden habe «Todesfälle verhindert». Darmanin räumte ein, dass einige Beamte bei ihrem «unangemessenen» Einsatz von Tränengas gefilmt worden seien, sagte jedoch, es sei «unverhältnismässig», die Polizei zu kritisieren.
Das Vorgehen der Polizei hat Todesfälle verhindert.
Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra ergänzte, die französischen Behörden bedauerten die rund 2700 Fans mit gültigen Tickets, die das Stadion wegen der Probleme nicht betreten konnten. Sie schlug vor, diese Zuschauerinnen und Zuschauer zu entschädigen.
Johnson «äusserst enttäuscht»
Der britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich zeitgleich «äusserst enttäuscht» über die Behandlung der Fans aus England. Er forderte die UEFA auf, «im Rahmen einer umfassenden Untersuchung eng mit den französischen Behörden zusammenzuarbeiten» und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Die Szenen vor dem Stadion bezeichnete er als «zutiefst beunruhigend und besorgniserregend».
Unmittelbar nach den Vorfällen vor dem Stadion hatte Darmanin den Zuschauern die alleinige Schuld für das Chaos gegeben. Insgesamt 238 Menschen mussten auch wegen Trunkenheit medizinisch versorgt werden, 105 wurden in Gewahrsam genommen, 39 davon in Haft.
Die Uefa hatte mitgeteilt, die Zugänge seien «von Tausenden Fans blockiert» worden, «die gefälschte Tickets erworben hatten, welche in den Drehkreuzen nicht funktionierten».