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Flugzeugabsturz in Kolumbien «Totalausfall der Elektronik – ohne Treibstoff»

Wieso stürzte Flug LaMia933 vergangenen Montag ab? Nun veröffentlichte Aufnahmen des Funkverkehrs geben Aufschluss.

Es ist das Dokument einer Tragödie mit Ansage. Minutenlang versuchen Pilot und Tower, Flug LaMia933 mit dem Fussballteam Chapecoense an Bord noch Richtung Piste zu bekommen.

Die Aufnahmen der letzten Minuten

  • In den ersten Minuten des Funkverkehrs scheint noch alles normal, ein anderes Flugzeug erhält vom Tower die bevorzugte Landeerlaubnis. Im Nachhinein könnte das den Flug entscheidend verlängert haben: LaMia933 muss in eine Warteschleife.
  • Wenige Minuten später scheint das Problem akuter zu werden. «Wir brauchen Priorität bei der Landung, uns wird ein Treibstoffproblem angezeigt», sagt der Pilot zu der Frau im Tower. Immer wieder sind auch andere Piloten zu hören. Die Meldungen des Piloten werden dringlicher – fast verzweifelt. Das Flugzeug verliert an Höhe, hat am Berg «El Gordo» («Der Dicke») nur noch knapp 2800 Meter Höhe, obwohl hier in mindestens 3000 Metern Höhe geflogen werden müsste.
  • Nach dem Notruf mit den Worten «Totalausfall der Elektronik, ohne Treibstoff», gibt es ein kurzes Schweigen, dann gibt die Frau im Tower sofort grünes Licht zum Landen: «Freie Piste, Regen auf der Oberfläche LaMia 933, Feuerwehr alarmiert.»
  • Das Flugzeug scheint völlig ausser Kontrolle: «Vectores señorita, vectores a la pista», sagt der Pilot auf Spanisch – er fordert eine manuelle Navigation durch den Tower hin zur Landebahn. Er gibt seine Koordinaten durch, sie versucht ihn zu navigieren, fragt nach der Höhe. Der Pilot: «9 mil pies señorita», 9000 Fuss (2740 Meter).
  • Er fordert wieder: «Vectores, vectores.» Die Frau im Tower: «Sie sind 8,2 Meilen von der Piste entfernt.» Das sind 13,2 Kilometer. Dann fragt sie: «Welche Höhe jetzt?» Keine Antwort. «Welche Position LaMia 933?» Keine Antwort. Im Tower wird sofort klar, was das bedeutet, der tiefe Schock ist auf den Mitschnitten quasi zu hören.

Am Berg «El Gordo» finden Rettungskräfte später das in drei Teile zerbrochene Wrack. Dass das Flugzeug nicht explodiert ist, wird von Luftfahrtexperten als klares Signal gewertet, dass die Tanks praktisch komplett leer waren.

Eine überlebende Stewardess hatte von ausgefallenem Licht berichtet, was die These vom Ausfall an Bord stützt. Mit ihr überlebten fünf weitere Passagiere den Absturz. Bei dem Absturz waren 71 Menschen ums Leben gekommen.

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