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Tropensturm «Julia» Erdrutsch in Venezuela fordert mindestens 25 Tote

  • Nach heftigem Regen sind in Venezuela bei einem Erdrutsch mindestens 25 Menschen gestorben.
  • Es werde nach mindestens 52 Vermissten gesucht, sagte die Vizepräsidentin des südamerikanischen Landes, Delcy Rodríguez, am Sonntag (Ortszeit) vor Journalisten am Unglücksort, der Stadt Las Tejerías.

Der Wirbelsturm «Julia» habe am Samstag einen sogenannten Trog – ein Tiefdruckgebiet – verursacht und fünf kleinere Flüsse zum Überlaufen gebracht.

«Julia» hatte sich am Freitag über dem Karibischen Meer vor Kolumbien gebildet und war in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 von 5 an Nicaraguas Karibikküste auf Land getroffen.

Las Tejerías hat gut 50'000 Einwohnerinnen und Einwohner und liegt rund 50 Kilometer südwestlich der venezolanischen Hauptstadt Caracas sowie etwa 70 Kilometer südlich der Karibikküste. Bilder zeigten, dass Schlamm grosse Teile des Ortes bedeckte, Baumstämme lagen zwischen Trümmern auf dem Boden.

Ein Auto liegt in einer Schlammlawine
Legende: Grosse Teile von Las Tejerias sind von Schlamm bedeckt. Keystone/Matias Delacroix

Unter den Toten seien auch Kinder, sagte Rodríguez. Die Tragödie sei eine Folge der Klimakrise. Staatspräsident Nicolás Maduro schrieb auf Twitter, er habe drei Tage Staatstrauer angeordnet. In El Salvador wurde ein landesweiter Notstand ausgerufen, die Schulen sollten dort wie auch in Honduras am Montag geschlossen bleiben.

Es gab am Sonntag Überschwemmungen in mehreren Ländern Mittelamerikas. «Julia» zog Richtung Westen über Nicaragua, schwächte sich dabei ab und wurde zu einem Tropensturm herabgestuft.

«Julia» wütet in Mittelamerika

Am Abend hat der Tropensturm auch die Pazifikküste von Nicaragua erreicht, hiess es vom NHC. Dieses warnte, dass bis Dienstag lebensbedrohliche Sturzfluten und Erdrutsche in ganz Mittelamerika und dem Süden Mexikos möglich seien. Der Vorhersage nach sollte «Julia» in der Nacht und am Montag entlang oder nahe der Pazifikküste von Honduras, El Salvador und Guatemala weiterziehen.

In Honduras wurden mehrere Flughäfen für kommerzielle Flüge geschlossen. Nach Angaben des Katastrophenschutzes in Nicaragua standen mehr als 800 Häuser in dem mittelamerikanischen Staat unter Wasser, rund 13'000 Menschen seien evakuiert worden.

Auf der kolumbianischen Insel San Andrés, an der «Julia» kurz vor Nicaragua nah vorbeigezogen war, fielen die Schäden nach einem Tweet des Katastrophenschutzchefs wegen guter Vorbereitungen mit 101 beschädigten und zwei zerstörten Häusern leicht aus.

SRF 4 News, 10.10.2022, 1 Uhr ; 

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