Zum Inhalt springen

Header

Audio
«Dänen sprechen von Affront gegenüber einem Alliierten»
Aus SRF 4 News aktuell vom 21.08.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 33 Sekunden.
Inhalt

Trump sagt Dänemarkbesuch ab «Trump hat viel Porzellan zerschlagen»

US-Präsident Trump hat kurzfristig einen Staatsbesuch in Dänemark abgesagt. Am Freitag hatte das «Wall Street Journal» berichtet, Trump wolle Dänemark die Insel Grönland abkaufen; er interessiere sich für die natürlichen Ressourcen und die geostrategische Bedeutung.

Weil Dänemark kein Interesse an einem Verkauf gezeigt habe, werde er seine Reise nach Dänemark verschieben, schrieb US-Präsident Trump gestern auf Twitter. SRF-Nordeuropa-Mitarbeiter Bruno Kaufmann zu den dänischen Reaktionen auf die kurzfristige Absage.

Bruno Kaufmann

Bruno Kaufmann

Nordeuropa-Mitarbeiter

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Bruno Kaufmann berichtet seit 1990 regelmässig für SRF über den Norden Europas, von Grönland bis Litauen. Zudem wirkt er als globaler Demokratie-Korrespondent beim internationalen Dienst der SRG mit.

SRF News: Wie fallen die Reaktionen in Dänemark aus?

Bruno Kaufmann: Ungläubig bis sehr negativ, handelt es sich doch um einen lange eingefädelten Staatsbesuch. Die Parteien von links bis rechts bezeichnen Trumps Vorgehen als Affront gegenüber einem Alliierten. Auch das Königshaus schüttelt nur den Kopf.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte schon vor Tagen, das Kaufangebot sei absurd. Hat irgendjemand in Dänemark es ernst genommen?

Nein. Zuerst hat man darüber gelacht. Mette Frederiksen hat auch gesagt: «Grönland ist nicht amerikanisch, nicht dänisch, Grönland ist grönländisch.» Sie war am Wochenende auf der Insel und hat unterstrichen, dass dieser Deal gar nicht infrage kommt. Grönland gehört zwar zu Dänemark, regiert sich aber weitgehend selbst.

Welche Bedeutung hat die Insel für Dänemark?

Für Dänemark ist es ein letzter Teil eines Kolonialreiches, zu dem einst auch Island gehörte. Grönland ist geostrategisch sehr wichtig. Die Amerikaner sind dort schon heute präsent. Sie betreiben im Norden, in Thule, einen Luftwaffenstützpunkt.

Es gäbe also viel zu bereden zwischen Dänemark und den USA. Die Grönländer versuchen sich zwischen den beiden Ländern stärker autonom zu verhalten. Hier hat das Vorgehen von Trump viel Porzellan zerschlagen. Das wird Konsequenzen für das Verhältnis von Dänemark zu den USA haben – sowie erweitert für das Verhältnis der europäischen Nato-Partner zu den USA.

Das Gespräch führte Susanne Stöckl.

Video
Donald Trump: «Durch die direkte Absage wurden viele Kosten gespart»
Aus Tagesschau vom 21.08.2019.
abspielen. Laufzeit 54 Sekunden.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel