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Bumerang Comey-Entlassung Trump schlingert der Wahrheit entgegen

Zuerst soll der Entlassungs-Entscheid eine Idee des Justizministeriums gewesen sein. Jetzt sagt Trump etwas anderes.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Im Entlassungsschreiben vom Dienstag erklärte der US-Präsident Donald Trump, bei der Entlassung des FBI-Chefs James Comey der Empfehlung des Justizministeriums gefolgt zu sein.
  • In einem Interview zwei Tage später deutet der Präsident einen Zusammenhang mit den Russland-Ermittlungen Comeys an.
  • Den entlassenen FBI-Chef nennt Trump einen «Wichtigtuer».

Die Passage im Interview mit dem US-Fernsehsender NBC ist etwas kryptisch. Für die Öffentlichkeit besteht dennoch kein Zweifel: Der Präsident der Vereinigten Staaten dreht einmal mehr an der Fakten-Schraube.

«Als ich mich entschloss, es zu tun, habe ich mir gesagt, diese Russland-Sache mit Trump und Russland ist eine erfundene Geschichte», sagte Präsident Donald Trump in besagtem Interview vom Donnerstag. «Ich wollte ihn unabhängig von Empfehlungen feuern», sagte Trump.

Ministerspitze vorgeschoben

Anders hat das noch am Dienstag aus präsidialem Mund getönt. In seinem Entlassungsschreiben an den FBI-Direktor hatte der Präsident noch erklärt, die Empfehlung von Justizminister Jeff Sessions und dessen Stellvertreter Rod Rosenstein «akzeptiert» zu haben.

Auch Vizepräsident Mike Pence stellte den Ablauf noch am Mittwoch so dar, als habe Trump seinen Beschluss erst gefällt, nachdem ihm die Entlassung Comeys von der Ministeriumsspitze angeraten worden sei.

Die wievielte Kehrtwende?

Während des Wahlkampfs war Trump noch angetan von seinem FBI-Chef. Dieser hatte seiner Kontrahentin Hillary Clinton mit der Ankündigung weiterer Ermittlungen zu ihrem Umgang mit dienstlichen Emails mitten in der heissen Wahlkampfphase einen Knüppel zwischen die Beine geworfen.

100 Tage später ist die Zuneigung verdampft. Nun beschimpft Trump seinen Ex-FBI-Chef als «Angeber» und «Wichtigtuer» und wirft ihm vor, die Behörde im vergangenen Jahr in «Aufruhr» versetzt zu haben. Diese Einschätzung wird von der Opposition stark in Zweifel gezogen.

Kritiker vermuten, dass der wahre Grund für Comeys Entlassung die FBI-Ermittlungen zur Russland-Affäre sind. Darin geht es um die mutmasslichen russischen Hackerangriffe auf Clintons Wahlkampf-Team und mögliche illegale Verbindungen von Trump-Mitarbeitern nach Moskau.

In dem Interview sagte Trump, wenn es wahr sei, dass sich Russland in die Wahl eingemischt habe, wäre dies «schrecklich». Er betonte: «Es gibt keine geheime Absprache zwischen mir, meiner Kampagne und den Russen.» Wo die Wahrheit auch liegt, die Glaubwürdigkeit des Präsidenten wird durch solch schlingernde Erklärungen sicher nicht gestählt.

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