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Trump vor den Medien «Es war keine klassische Medienkonferenz, es war eine Show»

Der künftige US-Präsident trat souverän auf. Transparenter wurde er aber nicht, sagt SRF-Korrespondent Beat Soltermann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump will in Bezug auf seine Steuererklärung keine Transparenz schaffen.
  • Er überträgt die Verantwortung für sein Geschäft an zwei Söhne.

SRF News: Was hat der designierte US-Präsident vor den Medien zu dem Geheimdossier gesagt, das brisante Informationen über ihn enthalten soll?

Beat Soltermann

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Beat Soltermann

Seit 2011 berichtet Beat Soltermann für SRF aus Washington D.C. Zuvor arbeitete er in der SRF-Wirtschaftsredaktion und empfing die Gäste der «Samstagsrundschau».

Beat Soltermann: Das war das grosse Thema zu Beginn dieser Medienkonferenz. Sean Spicer, Trumps Mediensprecher hat das Medienunternehmen Buzzfeed, das das Dokument veröffentlich hat, als erstes frontal angegriffen. Trump selbst lobte die anderen Medien, dass diese die Vorwürfe nicht veröffentlicht hatten. Und als sie dann publik wurden, hätten sie sie in den richtigen Kontext gestellt.

Trump sagt, man wolle ihm damit schaden. Ist da was dran?

Als Erpressungsmaterial taugen die Informationen nun nicht mehr, falls sie doch wahr sein sollten. Wahrscheinlich wird Trump die ganze Sache doch schaden, nicht zwingend bei seinen Anhängern, aber in seiner Funktion als Präsident.

Die Informationen sind nun publik, auf dem Internet sind alle schlüpfrigen Details nachzulesen. Die Geheimdienste der USA sagen, sie seien noch nicht in der Lage, zu verifizieren, ob die Infos stimmten. Auch gewisse Medien in den USA, denen die Dokumente zugespielt wurden, konnten die Vorwürfe bis jetzt nicht erhärten. Das war der Grund, warum zum Beispiel die «New York Times» oder das «Wall Street Journal» damit nicht an die Öffentlichkeit gelangt waren.

Wenn man so intransparent ist wie Donald Trump, dann bekommen solche Geschichten den entsprechenden Nährboden.

Trump will sich während seiner Präsidentschaft von seinen Geschäften trennen. Wie sieht diese Lösung genau aus?

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Seine Firma mit allen Beteiligungen und Lizenzrechten hat er an einen Trust übertragen. Eric und Don jun., seine Söhne, sowie ein Trump-Mitarbeiter stehen an der Spitze dieses Trusts. Ein Ethik-Berater schaut sich alle neuen Geschäfte an. Alle rund 30 noch hängigen Geschäfte wurden abgesagt. Neue Geschäfte dürfen nur innerhalb der USA gemacht werden. Trump bekommt am Schluss des Jahres nur eine Gesamtabrechnung. Schon seit längerem bekannt ist auch, dass Trump alle Aktien verkauft hat. So will Trump allfällige Interessenskonflikte vermeiden.

Man weiss immer noch sehr wenig über Donald Trump, in Bezug auf finanzielle Beteiligungen, und auch in Bezug auf die Steuern?

Die Journalisten fragten, ob er den Auszug der Steuererklärung nun endlich veröffentliche. Doch er möchte das auch in Zukunft nicht tun. Das ist problematisch, wenn man an die Vorwürfe von dunklen Geschäften mir Russland denkt.

Wenn man so intransparent ist wie Donald Trump, dann bekommen solche Geschichten den entsprechenden Nährboden. Würde er auch hier reinen Tisch machen, wäre das sicher ein Vorteil für ihn, weil er sich mehr um seine Geschäfte als Präsident kümmern könnte.

Trump Anhänger haben nichts dagegen, dass vielleicht Putin ihm zum Wahlsieg verholfen hat.

Seit dem Juli ist das die erste Medienkonferenz, der erste grossen Auftritt vor den Medien seit seiner Wahl. Wie hat Trump auf Sie gewirkt?

Er wirkte sehr souverän. Es war nicht eine klassische Medienkonferenz, es war eine richtige Show. Immerhin hat man Trump mal reden sehen und nicht immer nur seine Tweets gelesen. Die Journalisten haben sich sehr artig aufgeführt. Ich hätte mir gewünscht, sie hätten etwas direkter gefragt.

Was sagen die Amerikaner auf der Strasse zu dieser eher chaotischen politischen Situation? Was macht die Situation mit dem Land?

Die Trump-Anhängen stehen voll und ganz hinter Trump und sämtliche Kritik prallt an ihnen ab. Sie haben nichts dagegen, dass vielleicht Putin Trump zum Wahlsieg verholfen hat. Das stört sie überhaupt nicht. Die Leute, die politisch vom anderen Lager sind, die schauen verwundert zu. Alle sind froh, wenn diese Amtseinsetzung mal stattgefunden hat. Bis jetzt war es nur die Übergangsphase und die war schon wild.

Das Gespräch führte Samuel Wyss.

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