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Trumps wichtigster Influencer Star der Rechten: So tickte Charlie Kirk

Der konservative US-Aktivist wurde während eines Auftritts an einer Uni in Utah erschossen. Innert weniger Jahre war Charlie Kirk zu einer der einflussreichsten konservativen Stimmen für junge Amerikaner aufgestiegen.

Amerika habe einen seiner grössten Vorkämpfer verloren, schreibt der stellvertretende Stabschef des Weissen Hauses, Stephen Miller, auf X. Die Flagge am Weissen Haus in Washington hängt auf halbmast und US-Präsident Donald Trump betont auf seiner Plattform Truth Social, dass ein, Zitat, «von allen geliebter» und «von Kopf bis Fuss grossartiger Typ» von uns gegangen sei.

Das rechtskonservative Lager der Vereinigten Staaten überschlägt sich derzeit mit Beileidsbekundungen für Charlie Kirk. Der erst 31-jährige Star der amerikanischen Rechten wurde am Mittwoch während eines Auftritts auf einem Uni-Campus in Utah angeschossen und erlag im Spital seiner schweren Verletzung. Der einflussreiche Podcaster hatte einen – wie Trump selbst betont – engen Draht zum Präsidenten.

Charlie Kirk wurde am 14. Oktober 1993 in einem Vorort von Chicago geboren und war schon als Teenager politisch aktiv. Mit 18 Jahren gründete er im Jahr 2012 die Jugendaktivistenorganisation «Turning Point USA» und wurde dabei von seinem späteren Mentor und Tea-Party-Aktivisten William Montgomery unterstützt.

Die Organisation setzt sich für konservative Politik ein und ist nach eigenen Angaben an 3000 Highschools und Universitäten in den USA präsent. Regelmässig verbreitete Kirk an seinen Anlässen Trumps Agenda und verteilte Mützen mit der Aufschrift «Make America Great Again» (MAGA).

Ultratraditionalist und Social-Media-Star

Mittels Debattenveranstaltungen an Universitäten und seinen Social-Media-Kanälen trug Charlie Kirk wesentlich zu Trumps politischem Comeback und seiner Rückkehr ins Weisse Haus im Januar bei. So zweifelte er 2020 die Präsidentschaftsergebnisse wiederholt öffentlich an und rührte unverblümt die Werbetrommel für Trump – auch in seinen Büchern, darunter «Die MAGA-Doktrin: Die einzigen Ideen, die die Zukunft fördern».

Kirk propagierte ein ultratraditionelles Familienbild und konnte im Präsidentschaftswahlkampf 2024 besonders junge Amerikaner für sich und Trumps MAGA-Bewegung gewinnen. Ihm folgen mehr als acht Millionen Menschen auf Instagram und rund vier Millionen auf Youtube.

«Inspirierend», «Wunderkind»: US-Medien über Charlie Kirk

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Die «New York Times» bezeichnete Charlie Kirk als «Wunderkind». Mit Podcasts, Büchern oder Vortragsreisen habe er viel dazu beigetragen, die Ultrarechte zu formen. «Kirk war möglicherweise die führende Stimme einer Gruppe junger konservativer Aktivisten, die während der Trump-Ära aufkamen. Er hatte wenig Verbindung zum republikanischen Establishment oder Respekt für die Ideen, die traditionell die konservative Bewegung stützten», schreibt die Zeitung.

«USA Today» beschreibt Kirk derweil als «inspirierende Führungspersönlichkeit, die Millionen junger Amerikaner zu politischem Engagement anspornte.» Er sei bereits als Teenager politisch aktiv geworden, so der US-Sender CNN. Als Schüler in Chicago engagierte sich Kirk 2010 für die Wiederwahl eines republikanischen Senators. Er sei kurz an der Universität eingeschrieben gewiesen, habe aber das Studium abgebrochen, um sich der Politik und dem Aktivismus zu widmen, so CNN weiter. (dpa)

Seine enge Verbindung zum US-Präsidenten trug denn auch wesentlich dazu bei, dass «Turning Point» an Bekanntheit gewann. Bald war Charlie Kirk regelmässig im Fernsehen zu sehen.

Er griff etablierte Medien an und befasste sich in provokantem Stil mit kontroversen und populistischen Themen wie Migration, Gender, Waffengesetze und ethnische Herkunft. Dabei schreckte er auch nicht von der Verbreitung populistischer Verschwörungstheorien zurück.

Trumps Sprachrohr für die Jungen

Kirk schaffte es so innert verhältnismässig kurzer Zeit, eine bekannte Medienpersönlichkeit zu werden, die Politikern an Anlässen die Show stahl. Er moderierte einen täglichen dreistündigen Podcast sowie eine Radiosendung und war zuletzt Co-Moderator einer Sendung bei «Fox News».

Charlie Kirk wurde nur 31 Jahre alt, er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. In den nächsten Wochen hätte er an weiteren amerikanischen Universitäten auftreten und unter dem Motto «American Comeback» als Trumps Sprachrohr fungieren wollen.

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SRF 4 News, 11.9.2025, 8 Uhr;weds

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