- In Bangladesch ist in einem Lager mit Hunderttausenden Rohingya-Flüchtlingen ein Grossbrand ausgebrochen.
- In dem betroffenen Gebiet hätten mindestens 150'000 Menschen in Hütten gelebt, so ein Behördenmitarbeiter.
- Bei dem Brand sind nach UNO-Angaben der Feuerwehr mindestens 15 Personen ums Leben gekommen.
Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach konnten die Feuerwehrleute die Flammen nach einem stundenlangen Kampf in der Nacht zum Dienstag löschen. Die Brandursache konnte bislang nicht ermittelt werden.
Die Situation ist unübersichtlich, in den Flüchtlingscamp-Teilen, in denen das Feuer wütet, herrscht Angst und teils panikartige Stimmung.
In dem betroffenen Gebiet hätten mindestens 150'000 Menschen in Hütten gelebt. Nach einer ersten Schätzung waren mindestens 9500 Unterkünfte zerstört worden. Noch könne der Schaden des Brandes aber nicht abgeschätzt werden. Feuerwehr, Polizei und Armee seien vor Ort. Bilder und Videos auf sozialen Netzwerken zeigten viel schwarzen Rauch über dem Hüttenmeer.
Brandursache unklar
Die Hilfsorganisation Care berichtete, dass sich die Flammen über mehrere Abschnitte ausgebreitet hätten. «Die Situation ist unübersichtlich, in den Flüchtlingscamp-Teilen, in denen das Feuer wütet, herrscht Angst und teils panikartige Stimmung», sagte Kamlesh Vyas, Humanitarian Coordinator für Helvetas, die Schweizer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, die sich in Bangladesch auch für die Rohingya im grössten Flüchtlingscamp der Welt engagiert.
Hunderttausende auf der Flucht
Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Burma, auch Myanmar genannt, waren 2017 von dort vor Militärgewalt in das muslimische Nachbarland Bangladesch geflüchtet. Dort leben sie in Camps. Die Vereinten Nationen bezeichnen ihre Verfolgung in ihrer Heimat Burma als anhaltenden Völkermord.
Viele Rohingya verloren in Burma durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft. Das Militär von Burma steht wegen der Verfolgung international in der Kritik. Etliche Rohingya wollen in ihre Heimat zurückkehren.