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Über 40 Grad Celsius Feuer in Griechenland ist unter Kontrolle – Gefahr besteht weiter

Der Waldbrand nahe Athen ist grösstenteils eingedämmt. Doch tausende Glutnester könnten jederzeit neue Feuer entfachen.

Seit Juni leidet Griechenland unter einer extremen Hitzewelle – sie bringt 40 Grad Celsius am Tag und auch nachts nicht weniger als 30 Grad mit sich. In den letzten Tagen wütete ein verheerender Waldbrand nur wenige Kilometer von Athen .

Nun scheint der Grossbrand einigermassen unter Kontrolle. Aber die Lage bleibt angespannt: Der Zivilschutz warnt vor neuen Bränden, die durch unzählige, vielleicht tausende, Glutnester jederzeit entfachen können.

Journalist vor Ort beschreibt den Beginn des Feuers

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Stadtansicht von Athen mit Hügel und bewölktem Himmel.
Legende: Rauch bedeckt Athen. Reuters/Elias Marcou (11.08.2024)

Am Sonntag hatte sich das Feuer nahe Athen rasend schnell ausgebreitet, begünstigt durch die extreme Trockenheit und starke Winde. Der DPA-Journalist Takis Tsafos in Athen beschreibt, wie er das Feuer erlebt hat:

«Es war kurz nach 2 Uhr (Ortszeit). Draussen auf dem Balkon herrschte eine seltsame Atmosphäre, als wäre ich auf dem Mars. Als ich mich umgedreht habe, sah ich einen bedrohlichen Arm, wie eines Monsters. Da war eine graubraune Rauchwolke des Feuers, das etwa 30 Kilometer nördlich ausgebrochen war. Und da erreichten uns schon die ersten Nachrichten, dass das Feuer ausser Kontrolle sei. Die ersten Flugzeuge und die ersten Hubschrauber waren vier Minuten nach Ausbruch des Brandes, wahrscheinlich durch einen Kurzschluss ausgelöst, im Einsatz. Aber das Feuer breitete sich dennoch blitzschnell aus. Der Wind war so stark.»

Die Auswirkungen des Feuers sind erschreckend: Rund 8500 Hektar Wald und landwirtschaftlich genutztes Land wurden zerstört, mehr als 100 Häuser vernichtet, und unzählige Tiere kamen ums Leben. Eine Frau verlor in den Flammen ihr Leben.

Die griechische Regierung hat Soforthilfen angekündigt. Wessen Haus vollständig zerstört ist, kriegt eine erste Hilfe von 10’000 Euro. Aber das volle Ausmass der Schäden wird erst in den kommenden Tagen deutlich werden.

Kombination aus Hitze, Trockenheit und Wind

Flugzeuge, Helikopter und Feuerwehrleute waren sofort im Einsatz. Dennoch konnte sich das Feuer seit Sonntag rasant ausbreiten. Griechenland steht nicht zum ersten Mal vor einer solchen Katastrophe – letztes Jahr war Rhodos betroffen .

Der DPA-Journalist Tsafos erklärt die Gründe, warum sich diese Brände nicht verhindern lassen: «Es hängt wohl mit dem Klimawandel zusammen. Es ist viel trockener und heisser. Und wenn noch Wind dazu kommt, dann ist das die perfekte Situation für einen Grossbrand.»

Ein weiterer Grund seien die dichten Rauchschwaden und die unübersichtliche Landschaft mit Schluchten, Bergen und Hügeln. Einsatzkräfte stossen immer wieder an ihre Grenzen. «Kein Pilot wagt es, da reinzufliegen, um den Herd des Feuers zu finden. Sie haben da keine Sicht.»

Langfristige Lösungen, um solche Katastrophen zu verhindern, gebe es bisher nicht, sagt der Journalist, und bezieht sich dabei auch auf Aussagen von Expertinnen, Meteorologen und Städtebauern. «Kein Land oder keine Stadt kann dieses Problem allein lösen», betont Tsafos. «Wir müssen versuchen, damit zu leben.»

SRF 4 News, 14.08.2024, 06:19 Uhr ; 

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