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International Über 70 Tote bei Kämpfen nahe Aleppo

In Syrien sind bei erbitterten Gefechten um ein strategisch wichtiges Dorf unweit von Aleppo Oppositionsangaben zufolge 73 Menschen getötet worden. Demnach haben die radikale Al-Nusra-Front und andere Rebellen das Dorf unter ihre Kontrolle gebracht.

Den Aufständischen sei es gelungen, Khan Touman wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Auf Seiten der Terrormiliz seien 43 Personen, bei den Einheiten des syrischen Regimes 30 Kämpfer getötet worden, hiess es weiter.

Die Rebellen, darunter die mit Al-Kaida verbündete Nusra-Front, hätten ihre Offensive gegen Regierungseinheiten in dem Dorf bereits am Donnerstag eingeleitet. Khan Touman liegt rund zehn Kilometer südwestlich von Aleppo in der Nähe der wichtigen Fernverkehrsstrasse zwischen Damaskus und Aleppo.

Waffenruhe mit Konstruktionsfehler

Für Aleppo ist seit Donnerstag eine 48-stündige Feuerpause in Kraft, die offenbar zunächst auch eingehalten wurde. Anwohner berichteten von relativer Ruhe nach rund zehn Tagen mit heftigem Beschuss. Die derzeitige Waffenruhe gilt für die Al-Nusra-Front und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nicht.

Audio
Syrien - nach der Bombardierung eines Flüchtlingslagers
aus Rendez-vous vom 06.05.2016. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 45 Sekunden.

Die Waffenruhe leide gewissermassen unter einem Konstruktionsfehler, sagt SRF-Nahost-Korrespondent Philipp Scholkmann dazu. Denn die Gruppierungen, für welche die Waffenruhe nicht gelte, stellten die stärksten Kämpfer im Gebiet. «Die Waffenruhe kann unter den Bedingungen gar nie umfassend sein.»

«Entscheidungsschlacht» in Aleppo

Aleppo ist zwischen Regime und Rebellen geteilt. Die mal grösste Stadt Syriens war Drehscheibe des Handels und kulturelles Zentrum von «ausserordentlicher Bedeutung», sagt Scholkmann. Im Krieg habe sie vor allem enorm an symbolischer Bedeutung gewonnen: «Beide Seiten geben dem Kampf um Aleppo die Dimension einer Entscheidungsschlacht.»

Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge waren in Aleppo zuletzt mindestens 285 Zivilisten bei Luftschlägen des Regimes sowie Angriffen von Rebellen getötet worden. Aus Protest gegen den Anstieg der Gewalt hatte Syriens Opposition die ins Stocken geratenen Genfer Friedensgespräche mit Vertretern des Regimes verlassen.

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