- Paschal Donohoe wird neuer Chef der Eurogruppe.
- Der Ire setzte sich erst im 2. Wahlgang durch.
- Der 45-jährige Politiker der bürgerlichen Partei Fine Gael ist seit Juni 2017 Finanzminister seines Landes und war vorher unter anderem Verkehrs- und Europaminister
Auf den neuen Vorsitzenden warten angesichts der düsteren Wirtschaftsaussichten wegen der Corona-Pandemie grosse Aufgaben. Die Bewältigung der Krise hat Donohoe nach seiner Wahl in den Fokus seiner künftigen Arbeit gestellt. Er werde sich in den nächsten zweieinhalb Jahren dafür einsetzen, dass sich alle Länder gleichermassen und fair von der schweren Corona-Krise erholen könnten.
Überraschende Kandidatur
Seine politische Zukunft schien während der langwierigen irischen Regierungsbildung in den vergangenen Monaten zeitweise unsicher. Erst kürzlich einigten sich seine Fine Gael mit der ebenfalls bürgerlichen Fianna Fail und den Grünen auf einen Koalitionsvertrag. Als der bisherige Eurogruppen-Chef Mario Centeno seinen Rückzug erklärte, warf er seinen Hut in den Ring und erhielt schnell die offizielle Unterstützung der christdemokratischen Parteienfamilie Europäische Volkspartei.
Der verheiratete Vater zweier Kinder hat einen Abschluss in Politik und Wirtschaft von der University of Dublin. In seiner Bewerbung beschrieb er sich als «starke irische und europäische Stimme im Zentrum der EU-Wirtschaftspolitik» und als Brückenbauer. Sein Land war in der Eurokrise zeitweise auf Hilfen der Europartner angewiesen. Durch die EU-Mitgliedschaft hätten sich Wirtschaft und Gesellschaft Irlands so stark verändert, dass sie kaum wiederzuerkennen seien, schrieb Donohoe.