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Im September 2022 wurde die Nord-Stream-Erdgaspipeline gesprengt
Aus SRF 4 News aktuell vom 28.11.2024. Bild: Keystone/Swedish Coast Guard
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Sprengung der Ostsee-Pipelines Der Nebel um die Rolle der «Andromeda» in der Ostsee lichtet sich

Die Vermutung bestätigte sich: In die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline waren ukrainische Staatsangehörige verwickelt. Ein Überblick.

Was ist passiert? Am 23. September 2022 wurden drei der vier «Nord Stream 1» und «Nord Stream 2»-Erdgas-Pipelines bei einem Anschlag zerstört. In ihnen wurde Erdgas von Russland nach Deutschland geliefert. Die Röhren von Nord Stream 1 waren schon vor der Sprengung ausser Betrieb, während Nord Stream 2 nie in Betrieb genommen wurde.

Was sind die neuesten Erkenntnisse? Der «Spiegel» berichtete vor einigen Tagen über die Recherchen der «Spiegel»-Redaktoren Roman Lehberger und Fidelius Schmid. Dass ukrainische Staatsangehörige involviert sein könnten, war schon länger bekannt. Und die Spuren führten tatsächlich in die Ukraine. «Wir haben herausgefunden, dass eine Gruppe von elf bis zwölf Personen damit zu tun hat. Tatsächlich vor Orten waren zwei Geheimdienstleute, ursprünglich zwei, später vier Taucher, ein Mann, der das Boot gesteuert hat und sein Assistent», sagt Fidelius Schmid.

Wer hat den Anschlag geplant? «Geplant wurde das Ganze von einem ehemaligen Spezialkräfte-Kommandeur der Ukraine», so Schmid.

Wann wusste die ukrainische Regierung davon? Schmid sagt, der Anschlag sei ursprünglich im Verborgenen geplant worden. Später sei es dem Oberkommandierenden der ukrainischen Armee, damals General Walerij Saluschnyj mitgeteilt worden. «Nach unseren Informationen wurde es Präsident Selenski zunächst nicht verraten. Allerdings sind die Pläne auf der Geheimdienstebene durchgesickert und darauf sind die USA im ukrainischen Präsidialamt vorstellig geworden.» So habe der ukrainische Präsident davon erfahren. Selenski habe es «entweder nicht aktiv gestoppt oder er konnte es nicht stoppen», so Schmid.

Was mit der verloren gegangenen Bombe passiert ist, weiss niemand.
Autor: Fidelius Schmid «Spiegel»-Redaktor

Wie schwierig ist es, in 80 Metern Tiefe im Meer etwas zu sprengen? Dies sei eine besondere Herausforderung, sagt der Journalist. Erstens tauchten die meisten Taucher nicht so tief hinunter. Zweitens könne man die Pipeline zwar von oben orten, aber ob man sie dann auch wirklich treffe, sei damit nicht sicher. «Es musste ein ausgeklügeltes System angewandt werden.» Es sei bekannt, dass eine der Bomben gar verloren gegangen sei. «Was mit der passiert ist, weiss niemand.»

Video
Nordstream-Anschlag – Spuren führen in die Ukraine
Aus 10 vor 10 vom 08.03.2023.
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Wie kamen die deutschen Ermittler auf die Spur der Täter? Es müsse eine undichte Stelle gegeben haben, so der Journalist, denn der niederländische Militärgeheimdienst und die CIA wussten von der Planung dieses Anschlags. «Sie haben entsprechend die Behörden in Berlin gewarnt. Nur habe die dies nicht sonderlich ernst genommen.» Andererseits habe es auch Zufälle gegeben, die beim Aufdecken geholfen hätten, zum Beispiel, dass der Fahrer von einem Lkw geblitzt worden sei. Einer der Taucher mit ukrainischer Staatsangehörigkeit lebte in Polen und wurde im Sommer per Haftbefehl gesucht.

Wie war das Schiff «Andromeda» involviert? Mit dieser Segeljacht wurde der Sprengstoff aufs Meer hinausgebracht. Offenbar fanden die Ermittler auf dem Schiff Spuren der verwendeten Sprengstoffe Oktogen und Hexogen. Dank eher zufällig von Touristen gemachten Ferienfotos dieser Jacht im Hafen von Wiek auf Rügen konnte das Schiff der Aktion zugeordnet werden.

Was hat die Schweiz damit zu tun? Betreiber der Pipelines sind die beiden Unternehmen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 in Zug. Nord Stream 2 unterliegt den US-Sanktionen gegen Russland. Kürzlich wurde bekannt, dass ein US-Investor interessiert sei, die Pipeline zu ersteigern.

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SRF 4 News, 24.11.2024, 06: 50 Uhr ; 

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