Wer bezahlt – und was ist öffentlich?
Die Regierung erklärt, das Projekt werde ausschliesslich aus privaten Mitteln finanziert. Die offizielle Kostenschätzung liegt je nach Bericht zwischen rund 200 und 300 Millionen US-Dollar. Zugleich ist die öffentliche Aufschlüsselung der Geldgeber lückenhaft: einige Beträge sind durch Gerichtsdokumente oder eigene Bestätigung nachvollziehbar, viele andere bleiben unkonkret.
US-Medien sprechen von weiteren Spenden durch OpenAI, Microsoft, Coinbase, Palantir und Amazon sowie durch den Gas-Mogul Harold Hamm und den Blackstone CEO Steve Schwarzman.
Kritik an fehlender Transparenz
Alle Spenden werden von der Trust for the National Mall verwaltet – einer gemeinnützigen Organisation, die bereits an Bundesprojekten wie der Restaurierung des Washington Monuments beteiligt war, nachdem dieses bei einem Erdbeben im Jahr 2011 beschädigt worden war.
Das Problem: Solche Drittorganisationen werden häufig genutzt, wenn private Mittel für Projekte mit öffentlichem Bezug kanalisiert werden. Sie schaffen jedoch zusätzliche Transparenz-Hürden, wenn die spendenspezifischen Unterlagen nicht offengelegt werden.
Ein zentraler Kritikpunkt vieler US-Abgeordneter aus beiden politischen Lagern ist die Nähe zwischen mutmasslichen Geldgebern und Unternehmen, die Regierungsaufträge halten oder um solche konkurrieren. Rechtlich gilt: Private Spenden sind nicht per se verboten und da der Bau des Ballsaals aus privater Hand bezahlt wird, muss er vom Kongress auch nicht bewilligt werden.
Baustelle seit über 200 Jahren
Seit der Grundsteinlegung im Jahr 1792 und dem Erstbezug durch Präsident John Adams und seiner Frau im Jahr 1800 ist das Weisse Haus das Zuhause aller US-Präsidenten und gilt als Symbol der Demokratie. Es wurde in den letzten rund 220 Jahren immer wieder umgebaut, erweitert und erneuert.
Baustelle Weisses Haus
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Bild 1 von 8. 1933: Der bestehende Westflügel erweitert und modernisiert. Bildquelle: Creative Commons.
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Bild 2 von 8. 1933: Präsident Franklin Roosevelt lässt einen Indoor-Pool bauen. Bildquelle: National Archives/Roosevelt Libraries.
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Bild 3 von 8. 1955: Die von Präsident Truman im Weissen Haus gebaute Bowlingbahn wird ausgebaut und im Haus gegenüber wieder installiert. Bildquelle:
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Bild 4 von 8. 1970: Der in den 30er-Jahren erbaute Indoor-Pool muss einer Erweiterung des Presseraums weichen. Bildquelle: WhiteHouseCollection.
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Bild 5 von 8. 1975: Präsident Ford beobachtet den Bau eines neuen Swimming Pools im Südgarten. Bildquelle: National Archives/Ford Library.
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Bild 6 von 8. Im Juli 1975 ist es soweit: Ford geniesst für die Medien ein Bad im neuen Pool. Bildquelle:
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Bild 7 von 8. 2009: Präsident Obama lässt den Tennisplatz im Südgarten zu einem Basketball-Feld umbauen. Bildquelle:
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Bild 8 von 8. 2025: Präsident Trump lässt den Ostflügel des Weissen Hauses abreissen. An seiner Stelle soll ein prunkvoller Ballsaal entstehen. Bildquelle:
Zu den grössten Bauarbeiten der neueren Zeit gehört die umfassende Renovation und Kernsanierung des Gebäudes durch Präsident Harry S. Truman, der über den Zustand des Gebäudes besorgt war, nachdem 1947 ein herabstürzender Kronleuchter beinahe seine Frau erschlagen und kurz darauf das Klavier seiner Tochter den Boden durchbrochen hatte.
Das Weisse Haus steht auf einem rund 7,3 Hektar grossen Grundstück und umfasst neben der Executive Residence auch den Ost- und Westflügel mit dem berühmten Oval Office. Das Hauptgebäude besteht aus sechs Stockwerken mit etwa 5110 Quadratmetern Fläche und beherbergt 132 Räume, darunter 16 Gäste- und Familienzimmer sowie 35 Bäder.