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UNO-Klimakonferenz in Glasgow: Wirkung ist offen
Aus Tagesschau vom 01.11.2021.
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UNO-Klimagipfel in Glasgow Bundespräsident Parmelin fordert von Staaten «ehrgeizige Ziele»

  • Bundespräsident Guy Parmelin hat an der UNO-Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow kurzfristige Massnahmen gefordert.
  • Die derzeitigen Verpflichtungen der Staaten reichten bei Weitem nicht aus, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, so Parmelin.
  • Der Schweizer Bundespräsident forderte alle Länder auf, «ehrgeizige Ziele» bis 2030 vorzulegen und bis 2050 Klimaneutralität anzustreben.

«Ein Kind, das heute in meinem Land geboren wird, wird in seinem Leben viermal so viele extreme Ereignisse erleben wie seine Grosseltern. Dieses Kind wird fünfmal so viele Hitzewellen erleben, wie ich sie erlebt habe», begann Bundespräsident Guy Parmelin seine Rede in Glasgow.

Hochkarätiges Treffen

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Am Montag begann das zweitägige Treffen der Staats- und Regierungschefs im Rahmen des zweiwöchigen Klimagipfel in Glasgow. Es ist das erste Mal nach dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015, dass die Staats- und Regierungschefs Bilanz ziehen. Ziel des Abkommens ist die Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius gegenüber den vorindustriellen Werten.

Als Bundespräsident setze er sich dafür ein, dass die Schweiz und die Menschen seines Landes die bestmöglichen Perspektiven hätten, sagte Parmelin weiter. «Als Alpenland ist die Schweiz vom Klimawandel besonders betroffen.»

Als Alpenland ist die Schweiz vom Klimawandel besonders betroffen.
Autor: Guy Parmelin Bundespräsident

Seiner Meinung nach müssten an der UNO-Klimakonferenz in Glasgow mindestens drei Ziele erreicht werden: «Wir müssen uns wieder auf den Weg machen, die globale Erderwärmung auf 1.5 Grad zu begrenzen, wir müssen robuste Regeln für die Umsetzung des Abkommens festlegen und schliesslich die finanziellen Mittel aufbringen, um unser gemeinsames Ziel Wirklichkeit werden zu lassen.»

Stabile Regeln für die Umsetzung

Diese Regeln müssten etwa verhindern, dass Emissionsreduktionen doppelt gezählt würden. Artikel 6 des Pariser Abkommens erlaubt es Staaten, ihre Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte im Ausland zu kompensieren.

Die Schweiz bekräftigt heute ihre Verpflichtung, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 im Einklang mit den wissenschaftlichen Empfehlungen zu halbieren.
Autor: Guy Parmelin Bundespräsident

Auch die Schweiz müsse ihren Beitrag leisten, sagte Parmelin weiter. «Die Schweiz bekräftigt heute ihre Verpflichtung, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 im Einklang mit den wissenschaftlichen Empfehlungen zu halbieren. Die Schweiz hat sich auch zur Klimaneutralität bis 2050 verpflichtet.»

Die Schweiz setze konkrete Initiativen um, wie zum Beispiel Infrastrukturprojekte, die die Verlagerung von der Strasse auf die Schienen förderten. «Auch der Finanzplatz muss eine Rolle spielen. Die Schweiz hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Finanzströme bis 2050 mit den Zielen des Pariser Abkommens in Einklang zu bringen.»

Schweiz spricht weitere Gelder

Zusammen müssten die notwendigen Mittel aufgebracht werden, um die Ziele zu erreichen. «Alle Länder, die heute dazu in der Lage sind, müssen diejenigen unterstützen, die diese Unterstützung brauchen», sagte Parmelin. «Ich freue mich, einen neuen freiwilligen Beitrag der Schweiz in der Höhe von rund elf Millionen US-Dollar – umgerechnet rund zehn Millionen Schweizer Franken – an den Anpassungsfonds ankündigen zu können.» Dieser wurde eingerichtet, um Projekte und Programme zur Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zu finanzieren.

Guy Parmelin spricht an der UNO-Klimakonferenz in Glasgow.
Legende: Guy Parmelin spricht an der UNO-Klimakonferenz in Glasgow. Keystone

Die Schweiz leiste unter anderem auch einen Beitrag von rund neun Millionen US-Dollar – umgerechnet gut acht Millionen Schweizer Franken – an den Fonds für die am wenigsten entwickelten Länder, so Parmelin.

Verantwortung für kommende Generationen

Parmelin erinnerte am Ende seiner Rede an die Verantwortung, die die Konferenz für die kommenden Generationen trage, wie er es zu Beginn der Rede angesprochen hatte. «Unsere Kinder und Bürgerinnen und Bürger sehen uns zu, und sie erwarten von uns, dass wir uns wirklich engagieren. Lassen Sie uns ihnen einen Grund geben, an eine lebenswerte Zukunft zu glauben», schloss der Bundespräsident die Rede ab.

SRF 4 News, 01.11.2021, 19:00 Uhr;

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