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Trump auf Staatsbesuch.
Legende: US-Präsident Trump auf Besuch bein «Rivalen» in China im November diesen Jahres. Keystone

«Unscharfe» neue Strategie «Die Trump-Administration legt sich nicht gerne fest»

US-Präsident Trump legt seine Sicherheitsstrategie vor – und bleibt sich dabei treu; «America first». China und Russland als Rivalen wegen Cyber-Attacken und der Aspiration die grösste Wirtschaftsmacht zu werden. Doch wie stringent ist die Strategie auf diesem ideellen Boden? Ein Experte erklärt.

Christian Lammert

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Legende: ZVG

Christian Lammert ist Professor für nordamerikanische Politik am John F. Kennedy Institut an der Freien Universität Berlin.

«Die Sicherheitsstrategie ist schon stringent aus dieser Perspektive, dass man dieses 'America first' als Machtspiel anerkennt, als Nullsummenspiel.

Ein Nullsummenspiel heisst, wenn der eine verliert, gewinnt der andere. Man sieht aber auch, dass die Sicherheitsstrategie ziemlich widersprüchlich scheint. Man kritisiert China und Russland ganz stark, auf der anderen Seite sagt man auch, dass man mit beiden gute Beziehungen hat. In dieser Hinsicht ist das Dokument unscharf und lässt Interpretationsspielraum zu.

Aber das ist auch so etwas, was die Trump-Administration ganz gerne macht. Sie legt sich nicht gerne fest, so dass man sie auch schlecht kritisieren kann. Wenn man sagt: «Sie kritisieren China und Russland ganz stark», dann sagen sie, «nein, wir haben auf die Partnerschaften hingewiesen».

Und seine Anhänger kann er weiterhin mobilisieren, indem er sagt, er habe die bösen Jungs beim Namen genannt. Hier bleibt er im Ungewissen. Und das ist manchmal auch eine Funktion der nationalen Sicherheitsstrategien. Man kann die eigene Politik noch anpassen, wenn man sich nicht zu sehr festlegt.»

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