Zum Inhalt springen

Urnengang in Nordmazedonien Präsidentenwahl geht in die zweite Runde

  • Bei der Präsidentenwahl in Nordmazedonien hat es noch keinen Sieger gegeben.
  • Da keiner der Kandidaten 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, ist eine Stichwahl am 5. Mai erforderlich.

Stevo Pendarovski, der für die regierenden Sozialdemokraten ins Rennen ging, und die parteilose, von der nationalistischen Opposition unterstützten Gordana Siljanovska-Davkova lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Wahlbeteiligung spielt entscheidende Rolle

Box aufklappen Box zuklappen
  • Die Wahlbeteiligung am Sonntag gab die Wahlkommission mit 41 Prozent an.
  • Die Frage kann bei der Stichwahl am 5. Mai eine entscheidende Rolle spielen. Für diese ist nämlich eine Beteiligung von mindestens 40 Prozent vorgeschrieben, damit die Wahl gültig ist.
  • Wahlberechtigt waren rund 1,8 Millionen Bürger.

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis, das die staatliche Wahlkommission in der Nacht veröffentlichte, erhielt Pendarovski 323'846 Stimmen (42.9 Prozent), Siljanovska-Davkova 319'240 (42.2 Prozent). Auf den dritten Kandidaten, den von zwei kleineren albanischen Parteien unterstützten Blerim Reka, entfielen 79'915 Stimmen (10.6 Prozent). Der bisherige Präsident Djordje Ivanov durfte nach zwei Amtsperioden nicht erneut antreten.

Stevo Pendarovski an der Urne
Legende: Stevo Pendarovski liegt nach dem ersten Wahlgang knapp in Führung. Reuters

Stimmungstest für die Regierung

Der Urnengang galt als Testwahl für die Regierung des Sozialdemokraten Zoran Zaev, nachdem sich die frühere jugoslawische Republik Mazedonien erst im Februar in Nordmazedonien umbenannt hatte. Siljanovska-Davkova hatte im Wahlkampf die Umbenennung scharf kritisiert, zugleich aber erklärt, die zugrunde liegenden internationalen Abkommen respektieren zu wollen.

Pendarovski hatte wiederum angekündigt, den von Nordmazedonien eingeschlagenen Weg in Richtung EU- und Nato-Integration fortsetzen zu wollen. Das Staatsoberhaupt hat in Nordmazedonien allerdings nur eine protokollarische Funktion.

Kandidatin Gordana Siljanovska-Davkova
Legende: Siljanovska-Davkova hat die Umbenennung Nordmazedoniens kritisiert. Reuters

Mit der Umbenennung des Landes wurde der Namensstreit mit Griechenland beigelegt. Athen hatte seit der Unabhängigkeit Mazedoniens vor 27 Jahren darauf bestanden, dass der nördliche Nachbar seinen Namen ändert, weil eine Region im Norden Griechenlands ebenso heisst. Als EU- und Nato-Mitglied hatte Griechenland mit seinem Veto jede Annäherung Mazedoniens an die westlichen Bündnisse blockiert. Inzwischen ist der Beitritt Nordmazedoniens zur Nato eingeleitet worden.

Meistgelesene Artikel