- Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat seinen Berufungsprozess wegen Korruption verloren.
- Ein Pariser Gericht hat den früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in der sogenannten Abhöraffäre zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr ohne Bewährung, verurteilt.
- Er muss nun eine elektronische Fussfessel tragen.
- Ausserdem hat das Gericht ein vorläufiges Berufsverbot für Sarkozy entschieden.
Vor gut zwei Jahren war der Politiker wegen des Bestechungsvorwurfs zu drei Jahren Haft verurteilt worden, davon zwei auf Bewährung und eines zu Hause unter elektronischer Bewachung. Ob es allerdings überhaupt so weit kommt, ist noch offen. Der ehemalige Staatschef kann gegen die Entscheidung noch in Revision gehen.
Die vorsitzende Richterin, Sophie Clément, sagte in der Urteilsbegründung, dass die von Sarkozy begangenen Taten umso schwerer wögen, weil sie von einem ehemaligen Präsidenten begangen worden seien.
Der Vollzug der Strafe wurde wegen der angestrengten Berufung zunächst ausgesetzt. Im Berufungsprozess forderte die Staatsanwaltschaft alle drei Jahre auf Bewährung.
Jetzt muss sich der frühere Star der bürgerlichen Rechten für einen weiteren möglichen Prozess wappnen. Wegen angeblicher Wahlkampfmillionen aus Libyen ist Anklage gegen ihn erhoben. Die Finanzstaatsanwaltschaft wirft dem 68-Jährigen Veruntreuung öffentlicher Gelder, Bestechlichkeit und illegale Wahlkampffinanzierung vor.
Bereits mit Blick auf seine letztlich gescheiterte Wiederwahlkampagne 2012 war Sarkozy vor anderthalb Jahren wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden – und in Berufung gegangen.