- Nordkorea hat nach Gesprächen mit US-Aussenminister Mike Pompeo die Hoffnungen auf ein baldiges Abkommen über sein Atomprogramm gedämpft.
- Pjöngjang warf den USA vor, einseitig Druck auf Nordkorea auszuüben, um das Land zur atomaren Abrüstung zu zwingen.
- Das Aussenministerium hatte der US-Verhandlungsseite eine «gangstermässige Denkweise» unterstellt.
- Pompeo weist die scharfe Reaktion Nordkoreas zurück und sagt: «Falls solche Forderungen gangsterartig sind, dann ist die Welt ein Gangster».
«Ich weiss, was sich genau abspielte», sagte Pompeo zudem nach seiner Rückkehr aus Nordkorea in Tokio. «Als wir über den Umfang der Denuklearisierung sprachen, gab es keinen Widerspruch.»
Unterschiedliche Auffassungen
Der «entschlossene und feste» Vorsatz Nordkoreas, das Atomprogramm aufzugeben, könne durch die neusten Entwicklungen in Gefahr geraten, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA einen Sprecher des Aussenministeriums. Eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel sei am schnellsten durch ein schrittweises Vorgehen zu erreichen, bei dem beide Seiten zur gleichen Zeit vereinbarte Massnahmen umsetzten.
Pompeo hatte nach Abschluss seiner zweitägigen Gespräche in Pjöngjang von Fortschritten «in fast allen zentralen Fragen» gesprochen, wenn auch «an einigen Punkten noch gearbeitet werden müsse». Nordkorea meine es mit seinen Zusagen einer vollständigen Denuklearisierung ernst, sagte er. Auch sei es darum gegangen, die nuklearen Anlagen Nordkoreas zu erfassen. Arbeitsgruppen sollten nun Details etwa zur Überprüfung der Schritte zur Denuklearisierung ausarbeiten.
Pompeo hatte in Pjöngjang insgesamt mehr als acht Stunden mit Kim Yong-chol, einem der engsten Mitarbeiter von Machthaber Kim Jong-un, beraten.