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Vorwahlen in den USA Was bringt Nikki Haleys Wahlkampf noch?

Vize, Trump-Ersatz oder doch Präsidentin 2028: Trotz des derzeit aussichtslosen Rennens könnte es Haley hierauf abgesehen haben.

Nikki Haley will die offizielle republikanische Kandidatin für die Präsidentschaftswahl werden. Heute steht hierfür in South Carolina, wo sie einst Gouverneurin war, die Vorwahl an. Ihre Chancen sind schlecht. Lohnt sich der Wahlkampf dennoch?

Szenario 1: Donald Trump fällt aus

Trump ist 77 Jahre alt. Sollte er bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gewinnen, wäre er beim Amtsantritt 78 Jahre alt. Er wäre dann sogar noch einige Monate älter als der derzeitige Präsident Joe Biden bei dessen Amtsantritt. Trump brüstet sich zwar mit bester Gesundheit. Doch seine Gesundheitschecks während seiner Zeit im Weissen Haus offenbarten Fettleibigkeit und Herzprobleme.

Nahaufnahme Trumps Gesicht.
Legende: Donald Trump an einem Zivilprozess in New York. (Bild vom 17. Oktober 2023) Keystone/EPA/Spencer Platt

Dann sind da noch seine juristischen Probleme. Darunter sind vier Strafverfahren – unter anderem wegen seiner Versuche, das Ergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen. Rein theoretisch könnte Trump aber sogar aus dem Gefängnis regieren. Zudem ist eine mögliche Verurteilung vor der Wahl unwahrscheinlich.

Die wichtigsten Termine im US-Wahljahr 2024

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  • 15. Januar : Iowa Caucuses (Auftakt der Vorwahlen)               
  • 5. März : Super Tuesday (Gleichzeitige Vorwahlen in Vielzahl von Bundesstaaten)    
  • 27. Juni : Erste Debatte zwischen Joe Biden und Donald Trump
  • 15. bis 18. Juli : Republican National Convention (republikanischer Parteitag mit Nomination)
  • 19. bis 22. August : Democratic National Convention  (demokratischer Parteitag mit Nomination)
  • 16. September : Erste Debatte der offiziellen Präsidentschaftskandidierenden
  • 25. September : Debatte der Vizepräsidentschaftskandidierenden
  • 5. November : Wahltag (u. a. Präsidentschafts- und Kongresswahlen)

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Trump ausfällt, wäre es Haleys Chance, die Lücke zu füllen. Dann ist sie auf die Unterstützung seiner Anhänger angewiesen. Zwar hat Haley Trump zuletzt recht deutlich angegriffen. Doch bisher zögerte sie, ihn wegen seiner Lügen über angeblichen Wahlbetrug klar zu verurteilen. Damit würde sie seine Anhänger verprellen.

Szenario 2: Haley wird Trumps Vize

In der Regel versuchen Präsidentschaftskandidaten mit ihrem «Running Mate» jemanden an ihre Seite zu holen, der Wählergruppen anspricht, die sie selbst eher nicht erreichen. Nach dieser Logik wäre Haley die perfekte Kandidatin: Sie ist eine Frau, Tochter indischer Einwanderer und gilt als gemässigter als Trump.

Haley und Trump sitzen nebeneinander, Haley spricht, Trump schaut zur Seite und hört zu.
Legende: Nikki Haley und Donald Trump sassen schon oft zusammen im Weissen Haus: Haley war unter Trump knapp zwei Jahre Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen. (Bild vom 9. Oktober 2018) Reuters/Jonathan Ernst

Im moderaten New Hampshire konnte sie bei der Vorwahl 43 Prozent der Stimmen für sich gewinnen, Trump kam auf 54 Prozent. Das Rennen hat noch einmal deutlich gemacht, dass Haley besonders bei gemässigteren Wählenden gut ankommt.

Haley selbst hat ausgeschlossen, Trumps Vize zu werden. Sie hatte einst aber auch ausgeschlossen, sich für die Präsidentschaftskandidatur zu bewerben, sollte Trump antreten.

Szenario 3: Haley tritt als unabhängige Kandidatin an

Umfragen zeigen, dass viele republikanische Haley-Unterstützer bei einer Neuauflage des Rennens zwischen Trump und Biden nicht für Trump stimmen würden, sondern für den Demokraten Biden. Würde Haley als unabhängige Kandidatin ins Rennen gehen, könnte sie Trump also die notwendigen Stimmen für einen Sieg gegen Biden kosten.

Menschen, hauptsächlich Frauen, halten Nikki-Haley-Plakate hoch und rufen.
Legende: Unterstützerinnen von Nikki Haley an einer Veranstaltung während der Vorwahl in New Hampshire. (Bild vom 23. Januar 2024) AP Photo/Steven Senne

Es ist Beobachterinnen und Beobachtern nach zwar unwahrscheinlich, dass Haley das erreichen will. Denn ihr politisches Feindbild bleibt Biden. Dennoch dürfte auch Trump wissen, dass Haley ihn um einen Sieg bringen könnte. Das gibt ihr Macht.

Szenario 4: Haley will 2028 ins Weisse Haus

In den USA kann eine Person zwei Amtszeiten lang Präsident sein, unabhängig davon, ob diese aufeinander folgen oder nicht. Das heisst: Sollte Trump die Wahl im November gewinnen, könnte er danach nicht noch einmal antreten.

Schliesslich könnte Trump bei der Wahl im November auch gegen Biden verlieren. Sollte sie vor der Wahl nicht in sein Lager wechseln, wäre eine Niederlage Trumps Haleys «Ich habs euch ja gesagt»-Moment, so Elaine Kamarck von der US-Denkfabrik Brookings. Haley könnte dann den Weg für einen Generationswechsel in der republikanischen Partei ebnen – und würde sich für eine Kandidatur 2028 empfehlen.

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Legende: SRF

Am 5. November 2024 finden die Kongress- und Präsidentschaftswahlen in den USA statt. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024 .

SRF 4 News, 29.1.2024, 3 Uhr ; 

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