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«Big Beautiful Bill» Trump und Musk liegen sich wieder in den Haaren

Trumps Steuergesetz dürfte zu einem Anstieg der US-Schulden führen. Musk sieht sich verraten und verkauft.

Worum geht es? Donald Trump und Elon Musk – Mal Freunde, mal Feinde. Nachdem sich der US-Präsident und der reichste Mann der Welt Anfang Juni verkracht hatten, wurde der Streit wenig später offenbar wieder beigelegt. Doch wegen Trumps grossem Steuergesetz liegen sie sich nun wieder in den Haaren. Musk kritisiert das Gesetz scharf, er droht sogar, eine neue Partei zu gründen, die das Politsystem in den USA aufmischen könnte.

Eher nicht mehr Freunde

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Elon Musk hatte den Wahlkampf von Donald Trump im letzten Jahr mit mehr als 250 Millionen Dollar unterstützt und war zeitweise einer der einflussreichsten Berater im Weissen Haus. Bis Ende Mai leitete er das sogenannte Doge-Gremium, mit dem Trump Einsparungen im Staatsapparat und massive Stellenstreichungen durchsetzte. Doch dann kam es öffentlich zum Bruch. (dpa)

Was sagt Musk? Der Tesla-Chef nennt Trumps Steuergesetz «insane», also irrwitzig, krank. Und er droht jenen Parlamentariern, die dafür stimmen, damit, dafür zu sorgen, dass sie nicht wiedergewählt werden. Laut Musk werden durch das Gesetz, das Steuererleichterungen für die Reichsten sowie Kürzungen bei den Sozialausgaben für die Ärmsten vorsieht, die Schulden der USA massiv steigen – dasselbe sagen auch viele Finanzexperten.

Was sonst noch? «Elon Musk ist wohl auch ein bisschen sauer, dass er quasi sein Image und das von Tesla geopfert hat und jetzt durch dieses Steuergesetz die Schulden der USA durch die Decke schiessen», sagt SRF-Börsenanalyst Jens Korte in New York. Musk hatte zu Beginn von Trumps Präsidentschaft bekanntlich mit dem Doge-Gremium die US-Administration auf mögliche Sparmassnahmen zum Abbau der Ausgaben durchleuchtet. Folge: massive Ausgabenkürzungen, etwa bei USAID oder der Wetterbehörde NOAA.

Was sagt Trump? Auch der Präsident nimmt kein Blatt vor den Mund. Er warf Tesla-Chef Musk vor, sich vor allem wegen der Streichung von Subventionen und Vorgaben zugunsten der Elektroautoindustrie über das Gesetzespaket zu echauffieren. Und er drohte Musk unverhohlen damit, seinen Aufenthaltsstatus in den USA zu überprüfen. Musk ist gebürtiger Südafrikaner.

Welche Folgen hat das alles für Tesla? Die Schlammschlacht wirkt sich auch auf den Aktienkurs von Tesla aus – dieser ist in den vergangenen Tagen um rund fünf Prozent gesunken. Allerdings war der Kurs zu Beginn des Jahres stark gestiegen, später beim Zerwürfnis von Trump und Musk stark gesunken. Inzwischen ist der Kurs wieder gestiegen und hat zuletzt also wieder etwas nachgegeben.

SRF 4 News aktuell, 2.7.2025, ; 

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