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Chinesische Videoplattform US-Geschäft von Tiktok: Trump unterzeichnet Verordnung

  • US-Präsident Donald Trump hat mit einer Verordnung den Weg frei gemacht für den Verkauf des US-Geschäfts von Tiktok.
  • Die neue US-Firma werde mit rund 14 Milliarden Dollar bewertet, sagt Vizepräsident J.D. Vance. Am Ende würden jedoch die Investoren entscheiden, was die angemessene Bewertung sei.
  • Die Zukunft der chinesischen Video-App in den USA steht seit Monaten in der Schwebe.

Trump unterzeichnete einen Erlass, in dem er die Vereinbarung zur Abspaltung des US-Geschäfts in eine neue Firma für rechtskonform erklärte. Es ist ein weitgehend symbolischer Schritt – denn die laut dem Weissen Haus zugesagten Genehmigungen aus China liegen noch nicht vor.

Bis die Vereinbarung per Vertrag besiegelt wird, kann es noch dauern. Trump gab der Kurzvideo-App in den USA deshalb eine neue Gnadenfrist von 120 Tagen, die seit Donnerstag läuft. Von chinesischer Seite habe es einigen Widerstand gegen das Vorhaben gegeben, so die US-Regierung.

Mehrere Fristverlängerungen seit Trumps Amtsantritt

Die Videoplattform Tiktok, deren Mutterkonzern Bytedance aus China kommt, sollte in den USA eigentlich verboten werden. Ein entsprechendes Gesetz trat noch unter dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden in Kraft. Damit hätte das US-Geschäft bis zum 19. Januar 2025 von Bytedance abgetrennt werden oder Tiktok in den USA vom Netz gehen müssen. Trump setzte jedoch gleich zu seinem Amtsantritt im Januar die Umsetzung des Gesetzes aus und verlängerte die Frist mehrere Male – mit der Begründung, dass der Verkauf des US-Geschäfts von Tiktok auf gutem Weg sei. Tiktok hat in den USA rund 170 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.

Nach der nun geplanten Lösung soll das US-Geschäft von Tiktok in ein neues Unternehmen eingebracht werden. Gut 80 Prozent daran sollen vor allem amerikanische Investoren halten – den Rest behielte Bytedance. Das Weisse Haus nannte bereits den Software-Konzern Oracle und den Finanzinvestor Silver Lake als geplante Anteilseigner. Zu den Investoren soll auch Medienmogul Rupert Murdoch gehören.

Auf den Betrieb von Tiktok ausserhalb der USA – etwa in Europa – dürfte das Geschehen keine Auswirkungen haben.

Es geht um den Algorithmus

Grosse Debatten gab es in den vergangenen Jahren um den Algorithmus von Tiktok, um die Software, die entscheidet, welche Videos den Nutzern als Nächstes angezeigt werden. In den USA wird befürchtet, dass China über die Software die öffentliche Meinung manipulieren könnte. Die neue US-Firma wird nach Regierungsangaben eine Kopie der bisherigen Algorithmus-Software von Tiktok bekommen.

Diese soll dann durchleuchtet und mit Daten von US-Nutzern neu angelernt werden. Darüber hinaus werde man auch im laufenden Betrieb beobachten, ob der Algorithmus korrekt funktioniere. Das US-Gesetz schreibt vor, dass weder die chinesische Regierung noch Bytedance Kontrolle über den Algorithmus haben dürfen.

SRF 4 News, 26.09.2025, 00:00 Uhr ; 

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