In Griechenland demonstrieren die Bauern, in Frankreich auch. In den USA erhalten sie von US-Präsident Donald Trump eine Geldspritze von 12 Milliarden Dollar, wie er am 8. Dezember bekannt gab. Trump hält dies für gerechtfertigt, denn die US-Bauern hätten unter der Vorgängerregierung von Joe Biden unter hohen Kosten gelitten.
Auch unter Bidens Programmen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hätten sie gelitten, so Trump. Den genauen Zusammenhang lässt er offen.
Das Geld soll aus Zolleinnahmen stammen und ab Februar 2026 den Bauern dabei helfen, «die Lebensmittelpreise für amerikanische Familien zu senken», so Trump. Das meiste Geld, elf Milliarden Dollar, soll an Landwirte gehen, die Mais, Sojabohnen, Weizen, Reis und Baumwolle anbauen. Eine Milliarde wird noch zurückgehalten für andere Landwirte.
Viele Stimmen – gerade auch aus der Landwirtschaft – sagen, das sei nicht mehr als ein Pflaster auf eine Krebserkrankung.
Der Präsident sehe die Finanzspritze als «Überbrückungshilfe weg von Bidens Politik zu Trumponomics an», sagt Heike Buchter, Wirtschaftsjournalistin in New York, zu SRF. «Doch viele Stimmen – gerade auch aus der Landwirtschaft – sagen, das sei nicht mehr als ein Pflaster auf eine Krebserkrankung», so die Journalistin.
Wie es den US-Landwirten geht
Die Bauern in den USA litten unter den neuen Handelsregeln, die Trump eingeführt hat, sagt die Wirtschaftsjournalistin, insbesondere unter dem Handelskonflikt mit China. Die Bauern sind auch mit höheren Kosten für Betriebsmittel wie Saatgut und Dünger konfrontiert, was mit den Zöllen zusammenhängt.
Der US-TV-Sender CNN hat für die aktuelle Situation der US-Bauern das Kunstwort «Farmageddon» kreiert, zusammengesetzt aus Farmer (Bauern) und Armageddon (endgültige Entscheidungsschlacht).
Die Farmer in den USA waren sehr stolz darauf, dass sie vierzig Jahre lang ein Netto-Exporteur waren.
Die Wirtschaftsjournalistin sagt: «Die Farmer in den USA waren immer sehr stolz darauf, dass sie Selbstversorger sind, dass sie vierzig Jahre lang ein Netto-Exporteur waren.» Dies habe sich geändert, nun gebe es in der Landwirtschaft ein Handelsbilanzdefizit. «Es müssen mehr Lebensmittel und Agrarprodukte importiert werden als exportiert werden.»
Das angekündigte Hilfspaket soll die entstandenen Einbussen ausgleichen. Trump ist sich bewusst, dass die Farmer eine wichtige Wählergruppe für ihn sind. Farmer seien das Rückgrat der USA. Durch eine Lockerung der Umweltvorschriften für Landmaschinen will er ihnen noch weiter entgegenkommen. Gerichtet an die Landwirtschaftsmaschinenhersteller bemerkte Trump, er erwarte, dass Hersteller wie John Deere daraufhin die Preise für ihre Geräte senken würden.
Demokraten sehen es anders
«Der einfachste Weg, unseren Landwirten mehr Sicherheit zu geben, wäre, wenn der Präsident seine Zölle abschaffen würde», sagte Amy Klobuchar, die ranghöchste Demokratin im Landwirtschaftsausschuss des Senats, der von den Republikanern kontrolliert wird.
Allerdings leiden die Landwirte nicht nur unter den Zöllen, unter der Administration Trump hat sich noch ein weiteres Problem ergeben: Menschen ohne Aufenthaltspapiere werden aus den USA ausgeschafft.
Viele von ihnen waren in der Landwirtschaft tätig. Vielen Bauern fehlen damit die Arbeiter, wie bereits im Sommer bekannt wurde. Auch diese strenge Ausschaffungspraxis wird von US-Demokraten und Menschenrechtsgruppen kritisiert.