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Ventil für Anti-Brexit-Protest Die «Gelbwesten»-Welle schwappt nach London

  • In Anlehnung an die Kundgebungen in Frankreich haben auch in Grossbritannien erstmals Gelbwesten-Proteste stattgefunden.
  • Bis zu 10'000 Menschen haben sich der Demonstration in London angeschlossen.

Die Wut auf Regierende samt ihrem Sparkurs scheint mittlerweile auch den Ärmelkanal überquert zu haben.

Tausende Demonstranten protestierten nach dem Vorbild der «Gelbwesten» in London gegen die britische Regierung. Sie forderten angesichts des Brexits ein Ende der Sparpolitik und eine Neuwahl.

May: Brexit-Spielchen beenden

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Die britische Premierministerin Theresa May warnt kurz vor der entscheidenden Abstimmung über ihren EU-Austrittsplan vor den Folgen im Falle einer Ablehnung im Parlament. «Dies wäre ein katastrophaler und unverzeihlicher Vertrauensbruch für unsere Demokratie.»

«Meine Botschaft an das Parlament an diesem Wochenende ist also einfach: Es ist Zeit, die Spielchen zu vergessen und zu tun, was für unser Land richtig ist», schrieb May im «Sunday Express».

Die Abgeordneten im britischen Unterhaus sollen am Dienstag über den Vertrag abstimmen. Der Ausgang ist ungewiss. Knackpunkt ist vor allem die Frage, wie sich nach dem Brexit Kontrollen zwischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland umgehen lassen – auch um ein Wiederaufflammen des Nordirland-Konflikts zu verhindern. Bei einem Aus im Unterhaus droht ein ungeordneter Brexit mit Einbrüchen für die Wirtschaft. Grossbritannien will am 29. März aus der EU austreten.

Dem Aufruf der Kampagne «The People's Assembly Against Austerity» folgten auch Politiker und Gewerkschafter aus weiten Teilen des Landes. Etwa 5000 bis 10'000 Demonstranten hätten teilgenommen, sagte eine Sprecherin der Veranstalter. Auch Vertreter der Gelbwesten-Bewegung aus Frankreich nahmen an der Demonstration in London teil.

Todesfall bei Protest: LKW-Fahrer gesucht

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Der Lkw-Fahrer, der in Belgien einen Demonstranten der «Gelbwesten»-Bewegung tödlich angefahren hat, ist auf der Flucht. Belgische und niederländische Behörden suchten gemeinsam nach der Person, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Samstag unter Berufung auf mehrere Medienberichte.

Sein Lastwagen soll ein niederländisches Nummernschild haben. Eine Sprecherin der Lütticher Staatsanwaltschaft sagte Belga, der 56 Jahre alte Niederländer werde mit europäischem Haftbefehl gesucht. Sein Lkw sei auf einem Parkplatz im Süden der Niederlande gefunden worden.

Zunächst hatte es geheissen, der Fahrer sei festgenommen worden. Die Sprecherin betonte am Samstagabend zudem, dass die Ermittler derzeit nicht mehr von einem Unfall ausgehen. Von einem Mord zu sprechen, sei jedoch verfrüht. Bei dem Toten handelt es sich Belga zufolge um einen 50 Jahre alten Mann. Er war am Freitagabend bei «Gelbwesten»-Protesten auf einer Fernstrasse zwischen Lüttich und dem niederländischen Maastricht von einem Laster angefahren worden und gestorben.

Einer der Teilnehmer aus Frankreich sagte der britischen Nachrichtenagentur PA: «Alle europäischen Länder sollten sich diesem Kampf gegen die Sparpolitik anschliessen».

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