Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Vergiftungsfall bei Salisbury Britisches Nowitschok-Opfer Rowley nicht mehr in Lebensgefahr

  • Der Zustand des Nowitschok-Opfers Charlie Rowley ist stabil. Er konnte von der Polizei befragt werden.
  • Es ist nach wie vor unklar, wie das Paar in Kontakt mit dem Kampfstoff Nowitschok kam.
  • Ermittler untersuchen, ob Rowley und seine verstorbene Lebensgefährtin mit Gift-Resten des Anschlags im März in Kontakt gekommen sind.

Das britische Nowitschok-Opfer Charlie Rowley schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Dies teilte die behandelnde Klinik in Salisbury mit. Sein Zustand sei weiterhin «ernst, aber stabil».

Daher konnten Polizisten kurz mit dem vergifteten Briten sprechen, teilte Scotland Yard mit. In den nächsten Tagen sind weitere Gespräche vorgesehen.

Nowitschok – tödliches, schwer nachzuweisendes Gift

Box aufklappen Box zuklappen
  • Nowitschok (zu Deutsch Neuling) gilt als einer der tödlichsten je erfundenen Kampfstoffe.
  • Sowjetische Forscher entwickelten die Serie neuartiger Nervengifte in den 1970er- und 1980er-Jahren im Geheimen, um internationale Verbote zu umgehen. Es sind nur wenige Details bekannt.
  • Vermutlich besteht Nowitschok aus zwei an sich ungiftigen Komponenten, die ihre tödliche Gefahr erst beim Mischen entfalten.
  • Oft findet das Gift in Form eines extrem feinen Pulvers Verwendung, gelangt über Haut oder Atemwege in den Körper und führt meist binnen weniger Stunden zum Erstickungstod.
  • Das Gift ist nur schwer nachzuweisen, die Überlebenschancen sind gering. Selbst bei Vergiftungen dieser Art übliche Gegenmittel wie Atropin können meist nur wenig ausrichten.

Ermittlung könnte lange dauern

Der 45-jährige Rowley und die 44-jährige Dawn Sturgess wurden am 30. Juni in das Spital in Salisbury eingeliefert. Rowley ist seit Dienstag wieder bei Bewusstsein. Seine Lebensgefährtin ist am Sonntag an den Folgen einer Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok gestorben.

Nach Sturgess' Tod nahmen die Behörden Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel: Völlig unklar blieb bisher, wie das Paar mit dem höchst seltenen Nervengift in Berührung kam.

Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben «Wochen und Monate» dauern könnten.

Gift-Resten vom Anschlag im März

Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten.

Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das vergiftete britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel