- Einer der letzten Verdächtigen, der wegen seiner Rolle am Völkermord in Ruanda gesucht wurde, ist in Südafrika festgenommen worden.
- Fulgence Kayishema war seit über 20 Jahren auf der Flucht vor dem UNO-Straftribunal in Den Haag.
- Ihm wird vorgeworfen, an einem Massaker mit mehr als 2000 Toten beteiligt gewesen zu sein.
Fulgence Kayishema sei am Mittwoch in der Kleinstadt Paarl nahe der Touristenmetropole Kapstadt festgesetzt worden, teilt der UNO-Mechanismus für Kriegsverbrechertribunale (IRMCT) mit. Er war seit 2001 auf der Flucht und gilt demnach als einer der «weltweit meistgesuchten» Täter, die des Völkermords verdächtigt werden.
Dem Mann wird vorgeworfen, die Tötung von etwa 2000 Menschen der Volksgruppe der Tutsi, die während des Genozids in einer katholischen Kirche Zuflucht gesucht hatten, orchestriert zu haben. Unter den Opfern seien auch Kinder gewesen, schreibt das IRMCT.
Vor knapp 30 Jahren eskalierte die Gewalt in Ruanda
In nur etwa 100 Tagen hatten im ostafrikanischen Ruanda 1994 Milizen der Hutu-Mehrheit Angehörige der Tutsi-Minderheit ermordet. Mindestens 800'000 Menschen wurden getötet. Hunderttausende wurden Opfer sexueller Gewalt.
Der Internationale Mechanismus wickelt unter anderem die letzten Fälle des UNO-Tribunals zu Ruanda ab. Das Tribunal hatte 2001 gegen Kayishema wegen Völkermordes, Mittäterschaft am Völkermord, Verschwörung zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Anklage erhoben.