- Ein Gericht in Kolumbien hat Ex-Präsident Álvaro Uribe in zweiter Instanz vom Vorwurf der Zeugenbestechung und des Verfahrensbetrugs freigesprochen.
- Damit kassierte die Strafkammer in der Hauptstadt Bogotá die Verurteilung Uribes in erster Instanz.
- Die Staatsanwaltschaft kann Revision vor dem Obersten Gerichtshof einlegen.
Uribe war im August in erster Instanz zu zwölf Jahren Hausarrest verurteilt worden. Während einer Untersuchung zu seinen mutmasslichen Verbindungen zu rechtsgerichteten Paramilitärs während des Bürgerkriegs soll er Häftlinge bestochen haben, um entlastende Zeugenaussagen für ihn zu beschaffen. Das Gericht sah die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise nun als nicht ausreichend für eine Verurteilung an.
Der Ex-Präsident, der von 2002 bis 2010 regierte, ist in Kolumbien sehr umstritten. Das südamerikanische Land litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Bei den Auseinandersetzungen kamen 220'000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.