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Waffen schweigen nicht Geplante Waffenruhe in Sudan schon gebrochen

  • In Sudan wird weiter gekämpft – trotz einer Feuerpause, die am Montagabend in Kraft hätte treten sollen.
  • Die beiden Konfliktparteien, die RSF-Miliz und die Armee, hatten sich am Samstag auf die einwöchige Waffenruhe geeinigt.
  • Die Waffenruhe sollte die Verteilung von Hilfsgütern ermöglichen.

Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, dass am späten Montagabend Kampfflugzeuge den Osten der Hauptstadt Khartum bombardiert hätten. In den angrenzenden Städten Omdurman und Bahri hörten Zeugen Gefechtslärm. Auch in den Stunden vor Inkrafttreten der Waffenruhe flog die Luftwaffe Angriffe auf die RSF-Miliz.

IKRK-Präsidentin: Humanitäre Hilfe ist «dringend»

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Die Konfliktparteien im Sudan sollen der Bevölkerung den Zugang zu humanitärer Hilfe gewährleisten. Dies fordert die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Organisation setze ihre Bemühungen in dem Land trotz grosser Schwierigkeiten fort. «Die Möglichkeit, sich im Land fortzubewegen, ist begrenzt. Wir hatten nur Zugang zu einigen Krankenhäusern und es konnte nur wenig Hilfe verteilt werden», sagt IKRK-Präsidentin Spoljaric. Und auch die sonst üblichen Besuche bei Häftlingen könnten nicht durchgeführt werden.

Bereits wenige Stunden vor dem Beginn des geplanten einwöchigen Waffenstillstandes in Sudan ab 21:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit hat die RSF-Miliz Zweifel an dessen Inkrafttreten genährt. Ihr Chef Mohamed Hamdan Dagalo veröffentlichte auf Facebook eine Audiodatei, wonach es keinen Rückzug geben werde, bis der «Militärputsch» der Armee beendet sei.

Ein Land im Chaos

Die geplante Waffenruhe sieht unter anderem die Verteilung von Hilfsgütern, die Wiederherstellung grundlegender Dienstleistungen und den Abzug bewaffneter Kämpfern aus Spitälern und wichtigen öffentlichen Einrichtungen vor. Die Kämpfe zwischen der Armee und der RSF haben zu einem Zusammenbruch der Ordnung im Land geführt. Es fehlt an Lebensmitteln, Bargeld und lebenswichtigen Gütern. Zudem kam es zu Plünderungen in Banken, Botschaften, Hilfsgüterlagern und Kirchen.

Blick auf zwei Wohnhäuser. Im Hintergrund dazwischen steigt schwarzer Rauch auf.
Legende: Seit dem 15. April wird in Sudan gekämpft. Dieses Bild entstand am 1. Mai nach einem Luftangriff. Archiv/Reuters/MOHAMED NURELDIN ABDALLAH

In dem Land am Horn Afrikas war ein lange schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen die paramilitärischen Einheiten von Vize Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch.

Der Konflikt hat fast 1.1 Millionen Menschen aus Sudan in die Nachbarländer vertrieben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden mindestens 705 Menschen getötet und 5287 verletzt.

SRF 4 News, 23.05.2023, 06:00 Uhr ; 

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