Bundestagswahl: Die Spitzenkandidaten der Parteien
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Bild 1 von 6. Angela Merkel, CDU/CSU:. Die Kanzlerin gilt als grosse Favoritin der Bundestagswahl. Alle Umfrageinstitute sehen sie vorne. Seit 2005 regiert sie bereits. Nur Konrad Adenauer und Helmut Kohl waren länger im Amt. Ihre SPD-Gegner Gerhard Schröder, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück verloren allesamt gegen sie. Nun wartet ein neuer Gegner. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. Martin Schulz, SPD:. Als Martin Schulz Ende Januar zum Kanzlerkandidaten der SPD auserkoren wurde, war die Euphorie bei den Sozialdemokraten gross. So schnell die Euphorie kam – so schnell war sie allerdings auch wieder weg. Martin Schulz und die SPD liegen in Umfragen weit hinter der CDU zurück. Dafür wittert eine andere Partei wieder Morgenluft. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 6. Christian Lindner, FDP:. Die FDP will zurück in den Bundestag. Bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen (NRW) holten die Liberalen bereits 12,6 % der Stimmen. Die Partei setzt voll auf ihren Spitzenmann Christian Lindner. Er soll die FDP wieder zu einer wichtigen Partei in Berlin machen und wenn möglich gleich in die Regierung führen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir, Bündnis 90/Die Grünen:. Wie bereits 2013 setzen die Grünen auf eine Doppelspitze. Wie 2013 ist Katrin Göring-Eckardt Teil davon. Statt Jürgen Trittin ist aber nun Cem Özdemit der Mann an ihrer politischen Seite. Traditionell setzt die Partei auf ökologische Themen. Ob sie vom Diesel-Skandal profitieren kann? Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, Die Linke:. Bei der letzten Bundestagswahl 2013 wurde die Linke erstmals drittstärkste Kraft in Deutschland. Damals setzte die Partei auf ein achtköpfiges Spitzenteam. Diesmal soll es eine Doppelspitze richten. Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch sollen den Wiedereinzug in den Bundestag sichern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 6. Alice Weidel und Alexander Gauland, AfD:. Auch die «Alternative für Deutschland» setzt auf eine Doppelspitze. Der Nominierung Weidels und Gaulands ging ein innerparteilicher Streit mit Frauke Petry voraus. Petry kandidierte schliesslich nicht. Nun versuchen die Rechtspopulisten ohne ihr Aushängeschild den erstmaligen Einzug in den Bundestag. Bildquelle: Reuters.
- In Deutschland hat am Morgen die Bundestagswahl begonnen. Die Wahllokale sind seit 8.00 Uhr geöffnet.
- Die rund 61,5 Millionen Stimmberechtigten können aus insgesamt 4828 Bewerbern auswählen.
- Die ersten Prognosen werden unmittelbar nach Schliessung der Wahllokale um 18 Uhr veröffentlicht.
Die seit zwölf Jahren regierende Bundeskanzlerin Angela Merkel bewirbt sich als Spitzenkandidatin von Christdemokraten und bayerischen Christsozialen (CDU/CSU) um eine vierte Amtszeit. Allen Umfragen zufolge dürften die Unionsparteien trotz Stimmenverlusten wieder die mit Abstand stärkste Fraktion stellen.
Die Sozialdemokaten mit SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz lagen in den Umfragen mit 21 bis 22 Prozent weit abgeschlagen auf Platz zwei.
Wer wird Dritter?
Spannend dürfte das Rennen um Platz drei werden. Einigen Umfragen zufolge könnte die rechtspopulistische AfD (Alternative für Deutschland) mit deutlich mehr als zehn Prozent der Stimmen drittstärkste Kraft werden. Die 2013 von Eurokritikern gegründete Partei war bei der Wahl vor vier Jahren noch an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
Aussichten auf Platz drei haben aber auch die Partei Die Linke und die FDP (Liberale), die nach vierjähriger Abwesenheit ins nationale Parlament zurückkehren dürfte. Kleinste Fraktion würden die Grünen, deren Verbleib im Parlament nach den Umfragen aber ebenfalls sicher scheint.
Da auch die CDU/CSU von einer absoluten Mehrheit weit entfernt ist, wird Merkel zum Weiterregieren einen oder mehrere Koalitionspartner benötigen. Die vergangenen vier Jahren regierte sie in einer grossen Koalition mit der SPD. Ob sich die beiden Kontrahenten noch einmal zusammenfinden werden, ist unwahrscheinlich, wenn auch nicht ausgeschlossen.
Der traditionelle Bündnispartner der Christdemokraten sind die Liberalen, doch ergaben die meisten Umfragen auch für diese Wahl keine Mehrheit für «Schwarz-Gelb» (CDU/CSU-FDP). Denkbar wäre daher auch ein schwarz-gelb-grünes Bündnis – die so genannte «Jamaika»-Koalition.
Mit ersten Prognosen zum Wahlausgang wird unmittelbar nach Schliessung der Wahllokale um 18.00 Uhr gerechnet. Wenig später liegen in der Regel erste Hochrechnungen vor. Das vorläufige Endergebnis wird erst nach Mitternacht erwartet.
Der neue Bundestag muss sich binnen 30 Tagen konstituieren. Mögliche Koalitionsverhandlungen dürften aber deutlich länger dauern. Erst nach deren Abschluss stünde im Bundestag die Kanzlerwahl an.