- In der westafrikanischen Elfenbeinküste ist Präsident Alassane Ouattara nach vorläufigen Ergebnissen für eine umstrittene vierte Amtszeit bestätigt worden.
- Demnach erhielt der 83-Jährige rund 89.8 Prozent der Stimmen, wie die nationale Wahlkommission (CEI) bekannt gab.
- Die vorläufigen Ergebnisse werden nun an das ivorische Verfassungsgericht zur Prüfung übermittelt. Dieses hat fünf Tage Zeit, um das Endergebnis zu verkünden.
Die Wahlbeteiligung lag den Angaben nach bei rund 50.10 Prozent. Vor allem in den westlichen Provinzen blieben die Wahlbüros leer.
Die Region unterstützt die Lager der prominenten Oppositionspolitiker Tidjane Thiam und Laurent Gbagbo. Beide waren jedoch von der Wahl ausgeschlossen worden, als Folge gab es Boykottaufrufe.
Vier Kandidatinnen und Kandidaten traten gegen Ouattara an. Sein stärkster Herausforderer darunter war der frühere Handelsminister Jean-Luis Billon (60), der für eine Oppositionskoalition antrat. Billon, hatte bereits in der Nacht seine Niederlage eingeräumt und Ouattara gratuliert.
Vorwurf der autoritären Tendenzen
Ouattara werden von Opposition und Zivilgesellschaft autoritäre Tendenzen vorgeworfen. Bei Protesten gegen den Ausschluss Thiams und Gbagbos wurden Hunderte Aktivisten Anfang Oktober verhaftet, dazu kam es zu teils ungeklärten Entführungen.
Die Verfassung erlaubt nur zwei Amtszeiten für einen Präsidenten. Ouattaras Lager beharrt aber darauf, dass die Zählung nach einer Verfassungsänderung 2016 zurückgesetzt sei und ihm damit zwei weitere Amtszeiten erlaubt seien.
Wichtige Volkswirtschaft Westafrikas
Seit dem Amtsantritt Ouattaras 2011 hat das westafrikanische Land zurück zu einer Rolle als wirtschaftlicher Motor sowie Partnerstaat Europas und der USA gefunden.
Die Elfenbeinküste ist mit rund 33 Millionen Einwohnern weltgrösster Kakaoproduzent und nach Nigeria die zweitgrösste Volkswirtschaft Westafrikas. Auch spielt das Land eine immer wichtigere Rolle im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen in der Sahelzone.