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Warnung an Griechenland US-Aussenminister kritisiert Freigabe von iranischem Öltanker

  • Der amerikanische Aussenminister Mike Pompeo hat die Freigabe des vor Gibraltar festgesetzten iranischen Öltankers kritisiert.
  • Pompeo warnte, die iranischen Revolutionsgarden könnten von der Ladung des Tankers finanziell profitieren.
  • Der Öltanker ist derzeit unterwegs in Richtung griechische Hafenstadt Kalamata. Die USA warnten die Regierung Griechenlands vor strafrechtlichen Folgen, sollte sie den Tanker unterstützen.

Der Entscheid zur Freigabe des Tankers sei «sehr bedauerlich», sagte Pompeo im Fernseh-Sender Fox News. Sollte der Iran aus der Ladung Profit schlagen, hätten die Revolutionsgarden «mehr Geld, mehr Vermögen und mehr Ressourcen, um ihre Terror-Aktionen fortzusetzen».

Die USA hatten von Gibraltar vergeblich verlangt, den inzwischen in «Adrian Darya-1» umbenannten Tanker dauerhaft zu beschlagnahmen. Der Supertanker stach daraufhin am Sonntagabend in See.

Warnung an Griechenland

Nach der Abfahrt vor Gibraltar steuerte er in Richtung der Hafenstadt Kalamata in Griechenland. Ein Vertreter des US-Aussenministeriums teilte mit, dass man der Regierung in Athen eine «deutliche Position» vermittelt habe, den Tanker nicht zu unterstützen.

Karte von Gibraltar.
Legende: In Gibraltar war der Öltanker seit dem 4. Juli festgehalten worden. SRF

Gibraltars Behörden hatten den Tanker, der damals noch unter dem Namen «Grace 1» unterwegs war, am 4. Juli mit Unterstützung britischer Spezialeinheiten aufgebracht.

Diplomatischer Sieg für Iran

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Im Iran wurde die Freisetzung des Supertankers als grosser diplomatischer Sieg gefeiert. Nicht nur gegenüber London, sondern vor allem gegenüber dem Erzfeind USA und Präsident Donald Trump. Ohnehin vermutet Teheran, dass Washington hinter der Festsetzung steckte.

Neben dem diplomatischen gibt es jedoch auch einen militärischen Aspekt. Die iranischen Revolutionsgarden haben mit dem Stopp des britischen Tankers gezeigt, dass sie im Persischen Golf und in der Strasse von Hormus das Sagen haben.

Zudem konnten sie genau das umsetzen, womit Präsident Ruhani schon mehrmals gedroht hatte: «Falls eines Tages die USA wirklich den iranischen Ölexport blockieren sollten, dann wird überhaupt kein Öl mehr am Persischen Golf exportiert.»

Nach britischen Angaben sollte der Tanker iranisches Erdöl an Syrien liefern, was gegen EU-Sanktionen verstossen hätte. Am Donnerstag gab das Oberste Gericht Gibraltars den Tanker frei. Der Regierung in Gibraltar zufolge hatte der Iran zugesichert, das Öl nicht nach Syrien zu liefern.

Will London US-Strategie nicht übernehmen?

Die US-Regierung verlangte daraufhin am Freitag eine dauerhafte Beschlagnahmung des Tankers. Gibraltar wies die US-Forderung aber zurück. Die US-Sanktionen gegen den Iran seien in der EU nicht anwendbar, erklärten die Behörden.

Dass die Regierung in Gibraltar dem Drängen aus den USA nicht nachgab, wird als Zeichen gewertet, dass London nicht bereit ist, die US-Strategie des «maximalen Drucks» auf Teheran zu übernehmen. Und das, obwohl Grossbritannien im Falle eines möglichen ungeordneten EU-Austritts am 31. Oktober auf den raschen Abschluss eines Freihandelsabkommens mit Washington hofft.

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