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Wegen Raketenkauf von Russland USA schliessen Türkei aus Kampfjet-Programm aus

Die USA wollen ihre Drohung wahr machen und das Nato-Land Türkei vom gemeinsamen F-35-Programm ausschliessen.

Man habe keine andere Wahl. Die USA und die anderen Partner im F-35-Programm seien sich einig, dass die Beteiligung der Türkei ausgesetzt werde und der Prozess des formellen Ausschlusses nun beginne. Das teilte die zuständige Staatssekretärin im Pentagon in einer knappen Erklärung mit.

Die Entscheidung bedeutet eine Zäsur im Verhältnis der USA mit der Türkei, der zweitgrössten Streitmacht innerhalb des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato. Die Regierung in Washington habe der Türkei immer gesagt, dass das F-35 Programm der Nato nicht vereinbar sei mit dem Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-400.

Russische Spionage befürchtet

Die Befürchtung ist insbesondere, dass Russland als strategischer Gegner der Nato sich Einblick in die Technologie des F-35 verschaffen könnte, wenn das russische Raketenabwehrsystem in der Türkei gemeinsam mit dem F-35 eingesetzt wird. Der Ausschluss Ankaras aus dem Programm soll im März 2020 abgeschlossen sein.

Der Kauf der russischen Raketenabwehr sorgt seit Monaten für Streit zwischen den USA und der Türkei. Das US-Verteidigungsministerium hatte bereits im Juni Schritte eingeleitet, um die Türkei Ende Juli aus dem Programm zu werfen. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums kann die Türkei die Jets nun auch nicht mehr kaufen.

Erdogan zeigt sich unbeeindruckt

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lässt sich von der Entscheidung Washingtons nicht beeindrucken. Er will an dem Geschäft mit den Russen festhalten. Letzte Woche wurden bereits erste Teile des russischen Raketenabwehrsystems an die Türkei geliefert.

Teile des russischen Raketenabwehrsystems
Legende: Die Auslieferung von Teilen des russischen Raketenabwehrsystems S-400 an die Türkei hat am Freitag begonnen. Reuters

Ankara reagierte auf den amerikanischen Entscheid mit Unverständnis. Der Ausschluss vom gemeinsamen Kampfjetprogramm sei weder gerecht noch begründet, hiess es in einem Communiqué des türkischen Aussenministeriums.

Die Türkei war nicht nur als Abnehmer des neuen gemeinsamen Natokampfjets vorgesehen. Sie lieferte selbst mehrere hundert Bauteile zu. Auch damit soll jetzt Schluss sein. Die Fertigung dieser Teile in andere Länder umzulagern, insbesondere in die USA selbst, werde Mehrkosten von einer halben Milliarde Dollar verursachen, sagte die Staatssekretärin im Pentagon.

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