- Die deutsche Bundesanwaltschaft hat in Berlin drei mutmassliche Mitglieder der Hamas festnehmen lassen.
- Sie sollen Waffen für mögliche Mordanschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland beschafft haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.
«Der Spiegel» hat zuerst darüber berichtet. Nach Informationen der Zeitung handelt es sich bei den Verdächtigen um drei Männer aus dem arabischen Raum, im Alter zwischen 36 und 44 Jahren. Zwei davon haben eine deutsche Staatsbürgerschaft.
Als sogenannte Auslandsoperateure sollen die Verdächtigen von Deutschland aus Waffen und Munition für die islamistische Terrororganisation beschafft haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. «Die Waffen sollten der Hamas für Mordanschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland dienen», heisst es in einer entsprechenden Mitteilung. Sie sollen spätestens seit dem Sommer 2025 Schusswaffen und Munition besorgt haben.
Bei der Festnahme hätten die Einsatzkräfte diverse Waffen gefunden – «darunter ein Sturmgewehr AK 47 sowie mehrere Pistolen, und Munition in erheblichem Umfang», teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit.
Die oberste Anklagebehörde in Deutschland werde am Donnerstag beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Anträge auf den Erlass von Haftbefehlen stellen.
Klar ist in jedem Fall: Jüdisches Leben in Deutschland ist bedroht.
Nach den Worten von Innenminister Alexander Dobrindt wurde eine terroristische Bedrohungslage abgewendet. Die Beschuldigten seien seit längerem im Fokus der Behörden gewesen und unter Beobachtung, der Verfassungsschutz sei involviert. «Vor einigen Monaten ist ein uns bekannter Terrorverdächtiger mit Hamas-Kontakten nach Deutschland eingereist», erklärte er.
In den vergangenen Monaten sei nicht eindeutig klar gewesen, gegen welche Personen, Veranstaltung oder Einrichtung sich die Anschlagspläne richteten. Aber es sei gut möglich, dass sich das jetzt im Laufe der Ermittlungen ändere.
Dobrindt sagte, Deutschland sei eindeutig «Aktionsraum» für Terroristen. «Deswegen müssen wir uns dagegen auch immer stark wappnen.» Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) erklärte: «Klar ist in jedem Fall: Jüdisches Leben in Deutschland ist bedroht. Terroristen und radikale Antisemiten trachten Jüdinnen und Juden nach dem Leben – auch hierzulande. Unser Staat ist in der Verantwortung, gegen diese Bedrohungen vorzugehen.»
Bereits frühere Festnahmen
Es ist nicht die erste Festnahme von mutmasslichen Hamas-Mitgliedern durch die deutsche Bundesanwaltschaft. Im Dezember 2023 hatte sie beispielsweise drei Männer in Berlin und einen im niederländischen Rotterdam festnehmen lassen.
Sie waren nach früheren Angaben seit Jahren als Auslandsoperateure der Terrororganisation tätig und «nahmen innerhalb der Vereinigung wichtige Positionen mit unmittelbarer Anbindung an Führungskräfte des militärischen Flügels ein».
Sie sollen unter anderem nach Waffendepots der Vereinigung gesucht haben. Der Prozess am Kammergericht Berlin läuft noch.