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COP28-Entwurf: Länder sollen sich von fossiler Energie entfernen
Aus SRF 4 News aktuell vom 13.12.2023. Bild: Reuters/Amr Alfiky
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Weltklimakonferenz in Dubai UNO-Klimakonferenz ruft zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf

  • Die Weltklimakonferenz in Dubai hat sich auf ein Schlussdokument verständigt.
  • Dieses enthält den von vielen Staaten geforderte Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nicht.
  • Die Staaten werden aber aufgefordert, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen abzuwenden.
  • Der Konferenzpräsident Sultan Al-Dschaber erhob sich vor dem Plenum strahlend, applaudierte und sprach von einem «historischen Paket». Es sei ein robuster Aktionsplan, um das 1.5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten. Gemeint ist das 2015 international vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1.5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dies hatten viele Klima-Experten und Umweltschützerinnen zuvor in Zweifel gezogen.

    Der Text der Konferenz-Präsidentschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde am Morgen veröffentlicht und bereits wenige Stunden später im Plenum angenommen. In dem 21-Seiten-Papier werden die Staaten aufgefordert, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen abzuwenden.

Der Präsident der Konferenz COP28 Sultan al-Dschaber spricht.
Legende: Der Präsident der Konferenz COP28 Sultan al-Dschaber ist gleichzeitig Präsident des staatlichen Ölkonzerns. Trotzdem hatte er während der Konferenz mehrfach betont, einen ehrgeizigen Abschluss erreichen und das international vereinbarte Ziel in Reichweite halten zu wollen, das die Erderwärmung auf 1.5 Grad begrenzen soll. Reuters/Kamran Jebreili

Mehr als hundert Staaten hatten zuvor eine weitergehende Formulierung gefordert, nämlich einen Ausstieg («Phase out»). Allerdings liess der Text auch Hintertüren offen – wie die weitere Nutzung von Gas sowie den Einsatz umstrittener Technologien zur Speicherung und Abscheidung von CO₂.

Schweiz begrüsst neue Empfehlungen zum Klimaschutz

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Die Schweiz begrüsst die an der 28. UNO-Klimakonferenz (COP28) verabschiedeten Empfehlungen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Empfehlung zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Die von den Staaten herausgearbeiteten Empfehlungen zielten darauf ab, die Ziele des Pariser Übereinkommens von 2015 weiterzuverfolgen, teilte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) mit. Die Schweiz leiste ihren Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung in dem sie ein Netzwerk aus UNO-Institutionen und NGOs finanziell unterstütze. Diese leisten technische Hilfe in Katastrophengebieten.

UNO-Generalsekretär António Guterres hat den Beschluss der Weltklimakonferenz zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas begrüsst. «Die Wissenschaft sagt uns, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1.5 Grad ohne den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich ist. Dies wurde auch von einer wachsenden und breiten Koalition von Ländern auf der COP28 anerkannt», schrieb Guterres auf X, vormals Twitter: «Das Zeitalter fossiler Brennstoffe muss enden – und es muss mit Gerechtigkeit enden.»

Ein am Montag veröffentlichter Textentwurf sorgte für heftige Kritik. Anders als in vorherigen Versionen war der fossile Ausstieg nicht mehr erwähnt. Für diesen hatten sich bereits mehr als 100 Staaten ausgesprochen. Der Abschlusstext kommt diesen Kritikern nun ein Stück weit entgegen.

UNO-Klimachef: Treffen in Dubai hätte Schritt weiter gehen müssen

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Simon Stiell hat den Beschluss der Weltklimakonferenz zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas als Schritt in die richtige Richtung gewürdigt – der aber nicht ganz ausreiche. Das Treffen der knapp 200 Staaten habe ein Signal setzen müssen, um dem zentralen Klimaproblem der Menschheit ein hartes Stoppzeichen zu setzen, den fossilen Brennstoffen und deren Verschmutzung, die den Planeten verbrennt, sagte der UNO-Klimachef. «Auch wenn wir das Zeitalter der fossilen Brennstoffe in Dubai nicht beendet haben, ist dieses Ergebnis der Anfang vom Ende.»

Der Generaldirektor Madschid Al-Suwaidi sagte, die Kritik habe man erwartet. «Tatsächlich wollten wir, dass der Text Gespräche anregt – und genau das ist passiert.» Doch die Verantwortung liege am Ende bei den Regierungsdelegationen, die Einstimmigkeit herstellen müssen.

Eigentlich hätte die Klimakonferenz bereits am Dienstagvormittag enden sollen. Allerdings gingen die UNO-Treffen in den vergangenen Jahren auch immer in die Verlängerung.

SRF 4 News, 13.12.2023, 7 Uhr;

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