- Nach Daten des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri sind die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr international auf 1,74 Billionen US-Dollar gestiegen.
- Am meisten gaben nach wie vor die USA für Rüstungsgüter aus – nämlich 610 Milliarden Dollar.
- China schraubte seine Militärausgaben um 5,5 Prozent auf geschätzte 228 Milliarden Dollar. Experten gehen jedoch davon aus, dass Chinas Rüstungsausgaben tatsächlich höher sind, als die Regierung offiziell angibt.
Russland dagegen, bisher Nummer drei im weltweiten Vergleich, steckte zurück. Erstmals seit 1998 sanken die Militärausgaben – um rund einen Fünftel auf nun 66 Milliarden Dollar.
Als Grund dafür nennt Sipri nicht etwa einen Kurswechsel, sondern Russlands Wirtschaftskrise. «Die Modernisierung des Militärs bleibt eine Priorität in Russland, doch die wirtschaftlichen Probleme, die das Land seit 2014 erlebt, schränken das Rüstungsbudget ein», erklärte Sipri-Forscher Siemon Wezeman.
2,2 Prozent des Bruttosozialprodukts
Insgesamt seien die weltweiten Ausgaben um ein Prozent auf 1,74 Billionen Dollar gestiegen. Im vergangenen Jahr machten Rüstungsausgaben 2,2 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts aus. Demnach trug jeder Mensch im globalen Schnitt einen Anteil von 230 Dollar an Militärinvestitionen – von Land zu Land variiert die Belastung dabei enorm.
Die Friedensforscher stützen sich in ihrer jährlichen Studie nicht nur auf offizielle Regierungsangaben zum Verteidigungsbudget, sondern berücksichtigen zahlreiche weitere Quellen. Darunter sind neben Statistiken von Zentralbanken und der Nato beispielsweise auch Antworten der Regierungen auf Umfragen etwa der Vereinten Nationen.