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Wetterchaos Heftiger Wintersturm fegt über die USA

  • Ungewöhnlich heftige Winterstürme ziehen über weite Teile der USA. Schulen, Geschäfte und Kirchen bleiben in vielen Bundesstaaten zu.
  • Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gibt es auch für Kalifornien eine Schneesturm-Warnung.
  • In einigen südlichen Bundesstaaten kam es hingegen zu rekordhohen Temperaturen.

An vielen Orten hat das heftige Wetter das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen gebracht. In einem von der Westküste bis zu den Grossen Seen an der Grenze zu Kanada reichenden Sturm-Band fiel nach Angaben der Energieversorger der Strom aus. Gemäss der Webseite Poweroutage.us waren es rund 700'000 Haushalte. Etwa 556'000 Haushalte waren südlich von Michigan betroffen.

Gemäss dem TV-Sender CNN waren 75 Millionen Menschen in 28 Staaten von einer Winterwetter-Warnung betroffen. Der nationale Wetterdienst erwartete bis zu 60 Zentimeter Schnee und Winde von bis zu 97 Kilometer pro Stunde (km/h).

Der Schulunterricht sowie Gottesdienste in vielen Bundesstaaten fallen bis auf Weiteres aus. Zahlreiche Geschäfte und Büros sind geschlossen. Zahlreiche Strassen sind aufgrund von Schnee, umgefallenen Gegenständen und Autounfällen nicht befahrbar. Gemäss der Website Flightaware wurden zudem bereits mehr als 1800 Flüge gestrichen und etwa 6000 Flugverspätungen registriert.

Der Sturm bewegt sich nun Richtung Ostküste – an Orten, an denen normalerweise kein Schnee fällt, kann es zu daher gefährlichen Eismengen kommen, warnten die Meteorologen.

Schneesturm-Warnung auch für den «Golden State»

Zum ersten Mal seit 1989 hat der nationale Wetterdienst auch für den Bundesstaat Kalifornien – für die bergigen Regionen um Los Angeles, Ventura und Santa Barbara –ausgegeben. In der höheren Region der Sierra Nevada könnte gemäss Meteorologen mehrere Meter Schnee fallen. Zudem erwarten die Experten hier Windböen von bis zu 96 km/h und eisige Temperaturen von minus 40 Grad Celsius. Die Wetterwarnung gilt bis Samstag.

Frau mit Hund an der Leine steht vor einer Betonbarrikade am Meer.
Legende: In Kalifornien könnten an einigen Küstengebiete bis zu 4.3 Meter hohe Meereswellen auftreten, so die Meteorologen. REUTERS/Mike Blake

Auch in niedriger gelegenen Gegenden kam es im «Golden State», wie der Bundesstaat Kalifornien auch genannt wird, bereits zu Schneefall. Die Stromversorgung wurde in Mitleidenschaft gezogen, da sich im Norden Eis auf den Stromleitungen bildete und Winde Leitungen umwarfen.

Gemäss Poweroutage.us waren am Mittwochabend mehr als 65'000 Haushalte stromlos. Die kalifornischen Behörden riefen die Bevölkerung auf, Schutz zu suchen, und informierten über warme Unterkünfte.

Schneesturm hier, Hitze dort

Auch wenn nicht alle US-Bundesstaaten von dem Schneesturm betroffen waren, erleben auch weitere Regionen ungewöhnliche Temperaturen. Im Mittleren Westen, im Mittelatlantik und im Südosten der USA kam es zum entgegengesetzten Extrem.

So erreichte Nashville am Mittwoch eine Höchsttemperatur von 27 Grad Celsius. Nach Angaben des Wetterdienstes wurde damit ein 127 Jahre alter Rekord für dieses Datum gebrochen. Ebenso erwarten weitere zahlreichen Städten der Bundesstaaten Alabama, Florida, Georgia, Indiana, Kentucky, Louisiana, Tennessee, Texas und Ohio zu langjährigen Höchstwerten.

Mann geht mit Hund Gassi auf einem Trottoir. Dahinter ein grosser, pinker Kirschbaum in voller Blüte.
Legende: Während andere Städte mit heftigem Schneefall zu kämpfen haben, sind für Donnerstag in der Hauptstadt Washington Rekordtemperatur von 27 Grad Celsius prognostiziert. REUTERS/Sarah Silbiger

In einigen Teilen der USA soll es somit zur gleichen Zeit einen Temperaturunterschied von zirka 38 Grad Celsius kommen.

SRF4 News, 23.2.2023, 04:30 Uhr ; 

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