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WHO-Bericht zu Ansteckungen Mpox – wie die Situation zurzeit einzuschätzen ist

Die Welt­gesundheits­organisation (WHO) hat in einem Bericht bekanntgegeben, dass in 17 Ländern Afrikas in den letzten sechs Wochen eine anhaltende aktive Übertragung von Mpox stattgefunden habe.

Zudem seien in den Niederlanden, Portugal und Spanien sowie Malaysia und Namibia zum ersten Mal seit dem letzten Bericht der Behörde der Mpox-Virusstamm Klade Ib (MPXV) nachgewiesen worden. Wie die Situation zu Mpox zurzeit einzuschätzen ist, weiss SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel.

Katrin Zöfel

Wissenschaftsredaktorin

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Katrin Zöfel ist Wissenschaftsjournalistin bei SRF. Sie ist Biologin und spürt gerne den Fragen nach, die der wissenschaftliche Fortschritt unserer Gesellschaft stellt.

Wie beurteilt die WHO die aktuelle Mpox-Situation in Afrika?

Mehr als 80 Prozent der für September gemeldeten Fälle entfallen auf Afrika. Gleichzeitig setzt sich der Trend fort, dass die Fallzahlen seit Mai sinken. Das liegt vor allem daran, dass die Fallzahlen in der Demokratischen Republik Kongo und in Liberia weiter sinken. Doch in Sierra Leone, unter anderem, werden steigende Fallzahlen gemeldet. Insgesamt melden 17 Länder Afrikas laufende Ansteckungen in der Bevölkerung. 2025 gab es in den betroffenen afrikanischen Ländern knapp 40'000 registrierte Fälle, und 178 eindeutig identifizierte Mpox-Todesfälle.

Was ist neu an den nachgewiesenen Mpox-Fällen?

Die Berichte lassen aufhorchen, weil zum einen erstmals Spanien, Niederlande, Portugal und Malaysia Fälle mit der neueren Variante von Mpox, der Ib-Klade, melden, die auch das Infektionsgeschehen in den betroffenen Ländern Afrikas bestimmen. Zum anderen gibt es neu in folgenden Ländern nicht mehr nur Einschleppungen von aussen, sondern auch Ansteckungen vor Ort: Italien, Malaysia, den Niederlanden, Portugal, Spanien und in den USA.

Welche Massnahmen empfiehlt die WHO zur Eindämmung der Ausbreitung?

Empfohlen ist eine Impfung für Menschen mit besonders hohem Risiko – das sind Menschen, die direkt mit Infizierten Kontakt hatten, ausserdem grundsätzlich Männer, die Sex mit Männern und dabei häufig wechselnden Partnern haben. Ausserdem gilt die Empfehlung, die Kontaktpersonen infizierter Personen nachzuverfolgen, sie auf das Risiko hinzuweisen und allenfalls in Quarantäne zu nehmen.

Unterschiede von Mpox Klade I und II

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Mpox ruft in der Regel grippeähnliche Symptome hervor, nach einigen Tagen entwickelt sich ein Ausschlag, mit Pusteln. Die Symptome sind in der Regel mild, aber es gibt auch tödliche Verläufe.

Der Ausbruch 2022-23,  der vor allem Männer betraf, die Sex mit Männern und häufig wechselnden Partnern haben, wurde durch die Klade IIb ausgelöst. Der Ausbruch, der 2024 in Afrika, zunächst vor allem in der Demokratischen Republik Kongo begann, und sich von dort auf viele weitere Länder ausbreitete, wurde von Klade Ib, bestimmt. Länder wie Sierra Leone und Liberia melden inzwischen zudem Ausbrüche mit Klade IIb.

Welche Bedeutung hat die aktuelle Mpox-Lage für die Schweiz?

In den vergangenen Wochen trat das Virus in gleich mehreren Ländern Europas zum ersten Mal auf: Spanien, Niederlande, Portugal. Dazu kommt der Nachweis, dass das Virus neu sich in mehreren Ländern auch vor Ort von Mensch zu Mensch verbreitet. Das kann prinzipiell auch in der Schweiz jederzeit geschehen: Wenn eingeschleppte Fälle nicht rasch entdeckt werden, ist auch Ansteckung hier vor Ort möglich.

WHO: Mpox keine Notlage mehr

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Im September 2025 hat die Weltgesundheitsorganisation die weltweite Notlage wegen der Infektionskrankheit MPox aufgehoben. In den am stärksten betroffenen Ländern in Afrika seien die Infektionszahlen zurückgegangen, sagte der WHO-Chef vor den Medien in Genf. Die Notlage war letztes Jahr ausgerufen worden.

 

SRF 4 News, 28.10.25, 7 Uhr ; 

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