Zum Inhalt springen

Header

Video
Erste Politiker fordern Boykott der Olympischen Spiele in Peking
Aus Tagesschau vom 04.02.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 41 Sekunden.
Inhalt

Winterspiele und Uiguren Wird die Menschenrechtslage «Peking 2022» überschatten?

Ein Jahr vor den Winterspielen steht Chinas Regierung in der Kritik – nicht zuletzt wegen ihres Vorgehens in Xinjiang.

Die Olympischen Winterspiele dürften nicht politisiert werden, sagt die chinesische Regierung. Diesen Standpunkt vertritt auch das Internationale Olympische Komitee (IOC). Auch die Athletinnen und Athleten sollen laut IOC während der Spiele keine politischen Statements abgeben.

Dafür zeigt der Hongkonger Menschenrechtsaktivist Johnson Yeung kein Verständnis. «Die Spiele an sich sind ja politisch», sagt Yeung. Dank der Olympischen Spiele würden die austragenden Nationen einen Stolz in der eigenen Bevölkerung erzeugen und könnten ihre Stärke demonstrieren.

«Menschenrechtslage schlechter»

Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beobachtet die Entwicklungen in China mit Sorge. 2008 wurden die Olympischen Sommerspiele in Peking ausgetragen. Die Menschenrechtssituation habe sich seither deutlich verschlechtert, sagt Sophie Richardson, China-Direktorin von Human Rights Watch.

Damals hätten weder ihre Organisation noch andere Menschenrechtsorganisationen oder Regierungen vorhergesehen, dass zwölf Jahre später eine Million Menschen in Xinjiang eingesperrt würden – aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Identität. Genau das passiere aber jetzt, so Richardson.

Das Internationale Olympische Komitee wisse über die Vorgänge in Xinjiang Bescheid, auch dass Chinas Behörden die staatliche Überwachung ausweite und friedliche Kritiker zum Schweigen bringe.

Kein Boykott-Aufruf

Von einem Boykott der Spiele will Human Rights Watch dagegen nichts wissen – auch Johnson Yeung nicht. Der Druck auf die chinesische Regierung müsse aber aufrechterhalten werden. Dies gelte auch für die Sponsoren und offiziellen Partner des IOC und der Olympischen Spiele. Wie etwa Coca-Cola, Airbnb oder die Schweizer Uhrenmarke Omega.

Es werde zwar immer schwieriger, sagt Yeung, die chinesische Regierung mit Kritik zu konfrontieren, dies bedeute aber nicht, dass die betreffenden Unternehmen nicht für ihre Werte einstehen sollten.

Dass sich internationale Unternehmen kritisch zu Chinas Menschenrechten äussern, ist jedoch unwahrscheinlich. Zu wichtig ist der chinesische Markt, und zu gross die Gefahr bei China in Ungnade zu fallen. Der Uhrenhersteller Omega wollte sich auf Anfrage von SRF nicht zum Thema äussern.

Audio
Wird die Menschenrechtslage «Peking 2022» überschatten?
aus HeuteMorgen vom 04.02.2021. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 19 Sekunden.

HeuteMorgen, 04.02.2021, 6 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel