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Wohnanlage in Flammen Verheerender Grossbrand in Hongkong: Das ist bisher bekannt

Es ist der gravierendste Brand Hongkongs seit Jahrzehnten. Bisher wurden 65 Todesopfer bestätigt und Hunderte Personen werden immer noch vermisst. Ein Überblick.

Was ist passiert? Im Stadtteil Tai Po in Hongkong ist es am Mittwoch zu einem Grossbrand in einem Wohnkomplex gekommen. Sieben von acht Hochhäusern des Komplexes wurden von den Flammen erfasst. Einsatzkräfte haben die ganze Nacht probiert, die Brände zu löschen. Gegen Morgen waren laut örtlichen Behörden vier von sieben Bränden unter Kontrolle.

Wie viele Opfer gab es? Lokalen Angaben zufolge starben bei dem Brand bisher 65 Menschen, darunter ein Mitglied der Einsatzkräfte. Weitere 70 seien verletzt. Dazu kommen Hunderte immer noch Vermisste. Die Rettung gestaltet sich schwierig, aufgrund des dichten Rauchs und der Hitze im Gebäude. Die Feuerwehr musste sich Stockwerk für Stockwerk durch das 32-stöckige Hochhaus nach oben kämpfen, berichten die Behörden.

Was war die Ursache? Die Hochhäuser wurden renoviert, wofür Bambusgerüste an der Fassade standen. Die Polizei vermutet, dass diese den Brand beschleunigten. Drei Personen, zwei Direktoren und ein technischer Berater der Baufirma, wurden wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung festgenommen. «Wir haben Grund zu der Annahme, dass die Verantwortlichen des Bauunternehmens grob fahrlässig gehandelt haben», sagte Eileen Chung, eine leitende Polizeibeamtin. Sie sollen hochentzündliche, nicht zugelassene Materialien beim Bau verwendet haben, darunter sehr schnell brennende Styroporplatten.

Warum war der Brand so verheerend? Die Feuerwehr mobilisierte nach eigenen Angaben mehr als 1200 Einsatzkräfte und berichtete von extremen Temperaturen in den oberen Stockwerken sowie schwierigen Bedingungen bei der Brandbekämpfung. Bilder von der Szene zeigten, wie sich das Feuer schnell über das Sicherheitsnetz ausbreitete, das das Gerüst um den Wohnkomplex bedeckte und auf die nebenliegenden Gebäude übersprang.

Wie geht es weiter? Die traditionellen Bambusgerüste werden stärker überprüft. «Die Regierung hat alle Wohnanlagen der Stadt, die umfangreiche Reparaturen erfahren, zur Kontrolle von Gerüsten und Baumaterialien inspizieren lassen», erklärte Hongkongs Regierungschef John Lee in einer auf Facebook veröffentlichten Nachricht. Aus Peking übermittelte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Beileidsbekundungen, wie das Staatsfernsehen berichtete, und sicherte Unterstützung zu. Lee kündigte zudem einen Hilfsfonds von umgerechnet rund 31 Millionen Franken an.

Tagesschau kompakt, 26.11.25, 18 Uhr ; 

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