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Unsicherheit bei EU-Bürgern in Grossbritannien
Aus Tagesschau vom 01.08.2019.
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Zeit nach dem Brexit Wie weiter mit den EU-Bürgern in Grossbritannien?

Wegen des Brexit denken viele daran, das Land zu verlassen. Bei denen, die bleiben wollen, klappt es nicht reibungslos.

Die Sorge wächst, dass es zu einem ungeordneten Brexit kommt. Dies geht auch an den in Grossbritannien sesshaften EU-Bürgern nicht spurlos vorbei. Vieles ist wenige Monate vor einem möglichen Austritt und fast drei Jahre nach dem Austritts-Referendum nicht geregelt.

Wer in Grossbritannien bleiben will, muss sich neuerdings registrieren. Eine App soll den EU-Bürgern dabei helfen. Doch die Anmeldung funktioniert nur mit Geräten, die mit Android laufen, nicht aber mit Mobilgeräten von Apple.

Eine Panne – aber für viele auch Sinnbild für die fehlende Wertschätzung der Briten. «Ich fühle mich von der britischen Regierung im Stich gelassen», meint ein Mitarbeiter des Finanz-Unternehmens Transferwise, der aus Spanien stammt.

Das Unternehmen hilft und stellt kurzerhand Mobilgeräte zur Verfügung. «Es ist eine stressige Zeit als Nicht-Brite in Grossbritannien», sagt Joe Cross, Geschäftsführer von Transferwise: «Viele überlegen sich, was die Zukunft wohl bringt und was am Ende rauskommt. Darum wollen wir bei den dringlichsten Problemen ein bisschen helfen.»

Netto-Zuwanderung nimmt stark ab

Diese Hilfe erfolgt auch aus Eigeninteresse: 40 Prozent der Mitarbeiter von Transferwise stammen aus dem Ausland. Viele Unternehmen und Branchen in Grossbritannien haben von der Zuwanderung aus der EU profitiert. Doch seit dem Brexit-Referendum nimmt die Netto-Zuwanderung stark ab.

Viele überlegen sich, zu gehen – so auch Sarah Fenanir. Nach drei Jahren in London will sie zurück nach Frankreich: «Ein Grossteil der Kontinental-Europäer ist unsicher, was ihre Zukunft anbelangt. Ich bin jetzt seit drei Jahren hier. Ich hätte mir vorstellen können, länger zu bleiben. Aber das politische und soziale Umfeld haben sich zu sehr verändert.»

Umzugsfirmen profitieren

Eine Branche profitiert allerdings von der Abwanderung aus dem Vereinigten Königreich: die Umzugsfirmen. Die Zahl der Aufträge ist stark gestiegen. «2018 hatten wir ein Spitzenjahr», sagt Patryk Panczuk, Chef des Unternehmens Removals & Storage Experts. «Die meisten Umzüge erfolgten nach Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Polen und Deutschland.»

Der Brexit ist am 31. Oktober geplant, mit oder ohne Abkommen mit der EU. Und so werden auch die Aufträge für die Umzugsfirmen wohl nicht weniger werden.

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