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Kampf gegen die Unsicherheit Die Stimme der EU-Bürger im Brexit-Chaos

Im Gerangel um den Brexit Grossbritanniens vertritt Alexandra Bulat die Resteuropäer. Sie verleiht ihnen eine Stimme.

Wie und ob Grossbritannien aus der EU austritt, ist unklar. Das verunsichert auch viele Ausländerinnen und Ausländer in Grossbritannien. Alleine drei Millionen stammen aus Staaten der EU. «Wir leben seit mehr als 1000 Tagen in der Schwebe», sagt Alexandra Bulat. Die Rumänin setzt sich im Namen der Organisation «the3million» für die Rechte der EU-Bürgerinnen und Bürger in Grossbritannien ein.

Die wichtigste Organisation für EU-Ausländer in Grossbritannien

Eine Stimme für die Ausländer

Für Bulat war nach der Brexit-Abstimmung vor knapp drei Jahren schnell klar: «Jetzt musst du dich einsetzen!» Sie wollte helfen, den EU-Bürgerinnen und Bürgern in Grossbritannien im Brexit-Prozess eine Stimme zu geben. Sie habe es nicht einfach den Politikern überlassen können, über sie zu reden, sagt sie.

Und so seien die EU-Ausländer in Grossbritannien nun zu einer Stimme geworden. Vor der Abstimmung habe noch kaum jemand über die Folgen des Brexit für Italiener, Polen oder Dänen, die in Grossbritannien, leben gesprochen. Seither habe sich das stark geändert.

Registrierungsgebühr erfolgreich verhindert

Als es zum Beispiel plötzlich geheissen habe, das sich alle EU-Bürger noch einmal registrieren lassen müssten, da hätten sie erreicht, dass dieser Prozess wenigstens gratis sei. Ursprünglich wollte die Regierung dafür 80 Franken verlangen.

Im Grossen aber sei noch nichts erreicht. EU-Bürger in Grossbritannien seien auch knapp drei Jahre nach der Abstimmung immer noch im Ungewissen, wie es nach dem Brexit um ihre Rechte steht: «Theoretisch sind im Abkommen mit der EU zwar auch die Rechte der EU-Bürger in Grossbritannien geregelt, aber das ist alles nicht in Stein gemeisselt.»

Britin oder Brite werden

Bulat, die am University College in London an ihrer Doktorarbeit schreibt, will sich darum nächstes Jahr für die britische Staatsbürgerschaft bewerben. Das sei für sie die einzige Variante, bei der sie ganz sicher sei, dass sie bleiben könne und dieselben Rechte habe wie heute. Die Möglichkeit, Britin oder Brite zu werden, stehe aber nur denen offen, die schon fünf Jahre in Grossbritannien lebten und genug Geld hätten. Rund 1700 Franken koste das.

Alle anderen EU-Bürgerinnen und -Bürger bräuchten dringend Gewissheit, wie es nach dem Brexit für sie weitergeht. Sie hoffe sehr, sagt die rumänische Doktorandin, dass das nicht noch einmal 1000 Tage dauere.

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