- Die Zahl der US-Soldaten in Deutschland soll um fast 12'000 verringert werden – und damit deutlich stärker als bislang bekannt.
- Rund 6400 Soldaten sollen in die USA zurückgeholt werden, weitere 5400 sollen in andere europäische Länder verlegt werden, erklärte US-Verteidigungsminister Mark Esper.
- Einen exakten Zeitplan für den Abzug legte Esper zunächst nicht vor.
- Bislang hatte die US-Regierung von einem Abzug von rund 10'000 der etwa 36'000 Soldaten in Deutschland gesprochen.
Der Teilabzug der US-Truppen aus Deutschland soll laut Verteidigungsminister Esper «so schnell wie möglich» umgesetzt werden. Einige Aspekte könnten innerhalb von Wochen umgesetzt werden, für andere Veränderungen sei mehr Zeit nötig, sagte er in Washington.
Trump hatte den Teilabzug der US-Truppen aus Deutschland im Juni angekündigt und ihn mit den aus seiner Sicht zu geringen Verteidigungsausgaben Deutschlands begründet. Die Bundesregierung in Berlin war vor der Bekanntgabe nicht informiert worden.
Neuer Präsident könnte Pläne auf Eis legen
Zur Umsetzung des geplanten – und wahrscheinlich aus logistischen Gründen langwierigen – Teilabzugs dürfte aber noch nicht das letzte Wort gesprochen sein. Im US-Kongress hat sich bereits bei Trumps Republikanern und den Demokraten Widerstand formiert. Der Plan wird dort vor allem kritisch gesehen, weil er das Verteidigungsbündnis Nato schwächen und Russland in die Hände spielen könnte.
Im Senat und im Repräsentantenhaus gibt es daher Pläne, den Teilabzug über das Gesetz zum kommenden Militärhaushalt zu verhindern. Zudem könnte bei einer Niederlage Trumps bei der Präsidentenwahl im November ein neuer Präsident die Pläne auf Eis legen.