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Zwei Wochen nach Katastrophe Erneut Tote durch Erdbeben in der Südosttürkei

  • Am Montagabend haben nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad zwei Beben die Provinz Hatay mit Stärken von 6.4 und 5.8 erschüttert.
  • In der Türkei sind mindestens sechs Menschen getötet und über 300 verletzt worden. In Syrien sollen es mindestens fünf Todesopfer und 470 Verletzten sein.
  • Am 6. Februar ereignete sich eine der schlimmsten Erdbebenkatastrophen seit 100 Jahren. Sie forderte 47'000 Tote.

Das Epizentrum der Beben lag in der türkischen Provinz Hatay, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul mitteilte. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu warnte Menschen davor, erneut in Häuser zu gehen. Bisher habe es 26 Nachbeben gegeben.

Der Sender CNN Türk berichtete, die Menschen seien in Panik auf die Strasse gelaufen, zudem sei in Hatay der Strom ausgefallen. Rettungskräfte in der Stadt Antakya arbeiten laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu daran, drei unter Trümmern eingeschlossene Menschen zu befreien.

Ein Soldat läuft vor einem eingestürzten Gebäuden.
Legende: Das türkische Hatay wurde schon Anfang Februar von schweren Beben erschüttert. (Bild vom 15. Februar 2023) Keystone/EPA/MARTIN DIVISEK

Das Beben war Medienberichten zufolge auch in den umliegenden Provinzen der Türkei sowie im Norden Syriens, in Israel, im Irak und im Libanon zu spüren. In mehreren Orten nahe der Stadt Aleppo seien erneut Häuser eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS.

Darunter sei die Kleinstadt Dschindiris, die schon vor zwei Wochen stark von den Beben getroffen wurde. «Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen und ziehen durch die Strassen in Angst, dass weitere (Erdbeben) folgen werden», darunter auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, teilte das UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) für die Region über Twitter mit.

In den Orten Aleppo, Tartus und Hama seien Anwohnerinnen und Anwohner in Panik geraten und etwa von ihren Häusern gesprungen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Aktivisten hatten bereits kurz nach den erneuten Erdstössen 470 Verletzte gemeldet, davon 320 in den von der Regierung kontrollierten Regionen und 150 in den Rebellen-Gebieten. Auch der Chef der Rettungsorganisation Weisshelme, Raed al-Saleh, meldete 150 Verletzte für die syrischen Regionen, die von Rebellen gehalten werden.

Eine der schlimmsten Erdbebenkatastrophen seit 100 Jahren

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Am 6. Februar 2023 hatte frühmorgens ein Beben der Stärke 7.7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7.6. Das Epizentrum lag in beiden Fällen in der südtürkischen Provinz Kahramanmaras. Mehr als 47'000 Menschen starben, davon mehr als 41'000 in der Türkei. In vielen Provinzen in der Türkei wurden die Sucharbeiten nach Verschütteten inzwischen beendet.

SRF 4 News, 20.02.2023 ; 

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