Das Schweizer Stimmvolk hat das Jagdgesetz, das den Abschuss von Wölfen erleichtert hätte, abgelehnt. Im Ergebnis zeigt sich ein klarer Stadt-Land-Graben. Während die ländlichen Kantone dem Gesetz eher zugestimmt haben, sagten die städtischen Kantone eher Nein.
Das Zusammenleben zwischen urbanen und ländlichen Gebieten wird auf eine harte Probe gestellt.
So ist beim Walliser SVP-Nationalrat Franz Ruppen, der sich für das Jagdgesetz eingesetzt hat, die Enttäuschung gross. «Das Zusammenleben zwischen urbanen und ländlichen Gebieten wird natürlich schon auf eine harte Probe gestellt», sagt Ruppen.
Gegner wollen auf Berggebiet zugehen
Dass das Zusammenleben mit Wölfen Konflikte mit sich bringt, ist auch den Gegnern der jetzt gescheiterten Vorlage bewusst. Man wolle nun das Gespräch mit Vertretern der Berggebiete suchen, sagt Urs Leugger, Zentralsekretär bei Pro Natura: «Wir sind gesprächsbereit, gemeinsam nach Lösungen für ein Nebeneinander von Alpwirtschaft und Wolf zu suchen.»
Wir sind gesprächsbereit, gemeinsam nach Lösungen für ein Nebeneinander von Alpwirtschaft und Wolf zu suchen.
Bereits in der Wintersession sollen neue Vorstösse für einen erneuten Versuch zur Revision des Jagdgesetzes eingereicht werden. Er wolle das tun, sagt Daniel Jositsch, Zürcher SP-Ständerat und ebenfalls Gegner der gescheiterten Vorlage.
Es gebe einzelne Punkte, die man schnell klären könne. «Zum Beispiel haben wir ja kritisiert, dass die Regulierung der jagdbaren Tiere neu bei den Kantonen liegt, doch wir wollen das beim Bund behalten.» Punkte wie diese könnte man schnell anpassen, so Jositsch, «und da finden wir auch wieder eine Mehrheit im Parlament, die vor der Bevölkerung Bestand hat».
Mit dem Nein vom Sonntag ist also die Frage der Regulierung der Wolfsbestände nicht vom Tisch. Um Erfolg zu haben, müsste eine erneute Vorlage aber besser mit den Naturschützern abgestimmt sein.