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Klimaschutz im Aargau Wieder mehr Geld für neue Heizungen und Isolationen

Drei Millionen Franken pro Jahr will die Aargauer Regierung spätestens ab 2021 für die energetische Sanierung von Gebäuden zur Verfügung stellen. Profitieren von diesen Fördergeldern sollen Hauseigentümer, die ihre Liegenschaft beispielsweise besser isolieren oder eine klimafreundliche Heizung einbauen.

Finanz- und klimapolitische Kehrtwende

Die Regierung schreibt in der Antwort auf einen CVP-Vorstoss im Kantonsparlament, es brauche mehr finanzielle Mittel um die energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen. Vor allem im Gebäudebereich müsse man schneller vorwärts machen, weshalb die Förderbeiträge für energetische Sanierungen wieder eingeführt werden sollen.

Erst knapp drei Jahre ist es her, dass die Aargauer Regierung diese Förderbeiträge mit Unterstützung der bürgerlichen Mehrheit im Grossen Rat gestrichen hat. Die Streichung war Bestandteil von einem der vielen Sparpakete, welche die Regierung damals geschnürt hat um die Kantonsfinanzen wieder ins Lot zu bringen.

Nun fordert die CVP, die Teil der bürgerlichen Spar-Mehrheit war, dass diese Kürzung rückgängig gemacht wird. Und erhält dabei nun auch Unterstützung der bürgerlich dominierten Regierung. Die Kehrtwende erklärt der Regierungsrat in seiner Antwort damit, dass man eine neue Beurteilung der Klimapolitik vorgenommen habe. Dabei sei man zum Schluss gekommen, dass es mehr Fördergelder brauche, sonst gehe es mit der Energie-Effizienz im Gebäudebereich nicht schnell genug vorwärts.

Mehr Geld vom Kanton = mehr Geld vom Bund

Der Ersatz von Öl- oder Elektrodirektheizungen beispielsweise mit einer Wärmepumpe oder eine neue Isolation der Gebäudehülle seien grosse Investitionen. Diese würden sich nur langfristig rechnen, über einen Zeithorizont von 15, 20 oder mehr Jahren, schreibt die Regierung. Das wiederum führe dazu, dass viele Hauseigentümer vor der Investition zurückschreckten und zum Beispiel ihre Ölheizung lieber 1:1 ersetzen statt für viel Geld eine neue Anlage zu installieren.

Mädchen im Hintergrund wärmt ihre Füsse an einem Heizkörper
Legende: Mit dem Gebäudeprogramm wollen Bund und (zum Teil) Kantone zum Beispiel den Ersatz von alten Ölheizungen fördern. Keystone

Genau hier wolle man mit den Fördermitteln ansetzen, die Hürde für Investitionen solle damit sinken. Denn wenn der Staat etwas beisteuert, dann lohnt sich die Investition früher.

Dies gilt umso mehr, weil es auch vom Bund mehr Geld gibt, wenn der Kanton Aargau wieder Fördermittel für Gebäudesanierungen spricht. Für jeden Franken aus dem Aargau gibt es weitere zwei Franken vom Bund. Aus den drei Aargauer Förder-Millionen würden so ab 2021 jedes Jahr neun Millionen Franken, die in die energietechnische Modernisierung von Aargauer Liegenschaften fliessen könnten. Allerdings: Auch das Kantonsparlament muss diese Pläne nun noch gutheissen.

«Gebäudeprogramm» läuft auch im Aargau

Box aufklappen Box zuklappen

Auch im Kanton Aargau kann man bereits heute Fördergelder für Gebäudesanierungen beantragen. Allerdings verteilt die Energieberatung des Kantons Aargau aktuell nur Bundesgelder. Mit dem nun von der Regierung unterstützten Vorstoss sollen auch wieder Kantonsgelder dafür eingesetzt werden, was natürlich dann auch die Förderbeiträge für die einzelnen Bauherren erhöht.

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