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Kokain und Falschgeld Luzi Stamm hat eine weisse Weste

  • Die Verfahren gegen den Aargauer SVP-Nationalrat wegen Kokain und Falschgeld werden von der Justiz nicht weiterverfolgt.
  • Das Verfahren wegen eines Kokain-Kaufs wurde eingestellt, ein Verfahren wegen Falschgeld-Besitzes gar nicht erst eröffnet.
  • Juristisch gesehen ist Luzi Stamm damit aus dem Schneider. Politisch gesehen hat ihm der Wirbel aber geschadet.

«Was ist los mit Luzi Stamm?» lautete im letzten Frühling eine von dutzenden Schlagzeilen rund um den Aargauer SVP-Nationalrat. «Luzi Stamm kauft Kokain» hiess es zuerst. Daraufhin: «Koks-Affäre: Luzi Stamm angezeigt». Und später: «Auch das noch: Luzi Stamm lief mit einer Million Euro Falschgeld durchs Bundeshaus».

Monate später sind die Fälle juristisch erledigt. «Klar bin ich froh», sagt Luzi Stamm dazu, dass ihn die Justiz nicht behelligt. «Aber für mich war das von Anfang an selbstverständlich».

Das Falschgeld

Für den Falschgeld-Fall war die Bundesanwaltschaft zuständig. Sie bestätigt gegenüber SRF, dass sie nach Vorabklärungen eine Nichtanhandnahme verfügt hat. Oder einfacher: Es wurde gar kein Verfahren eröffnet.

Luzi Stamm hatte in seiner Funktion als Anwalt Falschgeld angenommen, aber nicht in Umlauf gebracht, sondern den Schweizer Behörden übergeben. Das sei nicht strafbar, sagt Stamm.

Das Kokain

Was den Kokain-Fall angeht, hat die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland das Verfahren eingestellt, wie sie gegenüber SRF bestätigt. Kokain-Besitz sei zwar strafbar, ein offensichtlicher Lockvogel-Kauf aber nicht, sagt Luzi Stamm.

Stamm wollte mit dem Kauf von Kokain einen Missstand aufdecken. Er habe die Drogen aber nicht konsumiert, sondern der Polizei übergeben.

Die Politik

Juristisch gesehen hat Luzi Stamm eine weisse Weste. Politisch hat ihm der Wirbel rund um Kokain und Falschgeld aber geschadet. Bei der Aargauer SVP war der 66-Jährige nicht mehr erwünscht auf der Nationalratsliste für die Wahlen im Oktober. Die Partei zweifelt an seinem Gesundheitszustand.

Es gehe ihm sehr gut, sagt Luzi Stamm auf Anfrage am vergangenen Freitag. Zu den Nationalratswahlen tritt er wieder an, aber mit einer eigenen Liste. Dass es ohne etablierte Partei im Rücken äusserst schwierig wird, den Nationalratssitz zu verteidigen, ist ihm bewusst.

Und ebenfalls bewusst ist Luzi Stamm, dass ihm die ganze Sache rund um Kokain und Falschgeld im Wahlkampf noch weiter um die Ohren fliegen könnte – auch wenn er jetzt juristisch rehabilitiert ist: «Das befürchte ich. Mal schauen, was die nächsten Wochen bringen».

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