Mehr als sieben Jahre nach dem Ja des Badener Stimmvolks zum Bau-Kredit steht das frisch renovierte Kurtheater kurz vor der Wiedereröffnung. Am 14. Oktober nimmt es seinen Betrieb auf. Bis dahin müssen nur noch kleine Arbeiten fertiggestellt werden, etwa im Aussenbereich. Lara Albanesi, Verwaltungsdirektorin ist mehr als zufrieden: «Ich bin begeistert von den vergrösserten Räumlichkeiten. Der Inhalt ist nun auch extern sichtbar.»
Im neuen Kurtheater wird es drei Räume geben, in denen sich Vorstellungen unterschiedlichster Art aufführen lassen. Zum einen den grossen Theatersaal, den Proberaum im 5. Stock des Erweiterungsgebäudes und das Neue Foyer. Zusätzlich zum altehrwürdigen Sachs-Foyer, dem gläsernen, runden Pavillon, gibt es neu also ein zweites Foyer.
Das Neue Foyer ist fast doppelt so gross wie das alte und eignet sich beispielsweise für Lesungen oder Publikumsgespräche. Ausserdem gibt es im Foyer eine Bar, die nach den Vorstellungen noch zu einem Drink einladen soll.
Pro Saison soll im Kurtheater mindestens eine Eigenproduktion aufgeführt werden, sagt der neue künstlerische Leiter Uwe Heinrichs. Wie bisher soll es aber auch Koproduktionen geben.
Ein Fokus legt das Team des Kurtheaters auf die Sparte Tanz. Man wolle den zeitgenössischen Tanz fördern, so Uwe Heinrichs und dabei auf lokale Gruppen fokussieren. Gerade für experimentelle, junge Aufführungen dient der neue Proberaum. Während die Künstlerinnen und Künstler sich bisher in den nahegelegenen Räumen der hauseigenen Ballettschule aufwärmen mussten, können sie dies nun im neuen Proberaum tun.
Und: Der Raum bietet auch Platz für bis zu 50 Zuschauer. «Der Proberaum ist nebst dem Neuen Foyer das neue Schmuckstück. Es ist ganz besonders für ein Gastspielhaus und bringt viele Möglichkeiten, um Theater und Tanz zu machen.»
Der Umbau des Kurtheaters kostet rund 34 Millionen Franken. Davon muss die Stadt Baden 20 Millionen bezahlen, 10 Millionen übernimmt der Kanton Aargau aus dem Swisslos-Fonds. Je zwei Millionen Franken übernehmen die Gemeinden der Region und private Geldgeber.
Weil das Haus denkmalgeschützt ist, durften verschiedene architektonische Elemente wie der Zuschauerraum, die Garderobenhalle oder das kleine Freilichttheater draussen nicht zu stark verändert werden. Dank einer Sitzreihe weniger haben die Zuschauer in Zukunft aber mehr Beinfreiheit.
Das Kurtheater war 1952 eröffnet worden. Pro Jahr waren im alten Theater rund 50 Gastspiele auf der einzigen Vollbühne im Aargau zur Aufführung gekommen. Das Theater, welches der Theaterstiftung Baden-Wettingen gehört, wurde zudem an über 60 Abenden als Plattform für verschiedene Anlässe genutzt.