Die Sommerferien sind vorbei. Für die allermeisten Schulkinder und ihre Eltern hat der Alltag wieder angefangen. Mit Ausnahmen: All jene Personen, die in Risikoländern in den Ferien waren, müssen nach der Einreise zehn Tage lang in Quarantäne. Wie viele Personen in der Zentralschweiz betroffen sind und wie die verschiedenen Kantone mit der Situation umgehen, lesen Sie in der Übersicht.
Luzern: Rund 600 Luzerner müssen nach wie vor in Quarantäne bleiben, weil sie in einem Risikoland in den Ferien waren. Grundsätzlich würden sich die Leute an die Regeln halten und zu Hause bleiben, sagt David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit des Kantons. «Zumindest machen wir diese Erfahrung, wenn wir mit den Betroffenen telefonieren.» Einige von ihnen wurden laut Dürr positiv auf das Coronavirus getestet. «Es ist jedoch schwierig zu sagen, ob sie sich tatsächlich in den Ferien angesteckt haben.» Es gebe keine genauen Zahlen dazu. Neben der Ferienrückkehrer befinden sich zusätzliche 280 Menschen aus anderen Gründen in Quarantäne. Wie viele der betroffenen Personen Schülerinnen und Schüler sind, wird in Luzern nicht erfasst.
Nidwalden: Bei den Ferienrückkehrern hat Nidwalden den Höhepunkt überschritten. Waren vor gut zwei Wochen noch rund 60 Personen wegen eines Aufenthalts in einem Risikoland in Quarantäne, so sind es aktuell noch knapp 40. «Die Betroffenen halten sich grundsätzlich gut an die Anweisungen», sagt die Nidwaldner Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger. «Zur Kontrolle rufen wir sie täglich an und fragen, wie es ihnen geht und ob sie Symptome haben.» Allgemein bliebe der Kanton vom Coronavirus weitestgehend verschont. «Seit Anfang Juli hatten wir nur sieben neue Fälle», so Blöchliger. «Das können wir gut bewältigen.»
Obwalden: Wenn in Obwalden jemand in Quarantäne muss, würde sich diese Person meistens an die Weisungen der Behörden, sagt Patrick Csomor, der das kantonale Gesundheitsamt leitet. «Es gibt vereinzelte Personen, die sich gegen die Quarantäne wehren.» Mit den Widerspenstigen stünden die Contact Tracer in telefonischem Kontakt, um sie zu kontrollieren. «Nötigenfalls schicken wir die Polizei auf eine unangekündigte Kontrolle vorbei», so Csomor. Im Kanton Obwalden waren 36 Personen in einem Risikoland in den Ferien und befinden sich nun in Quarantäne – zwei davon sind Schulkinder.
Schwyz: Nach ihrer Rückkehr aus den Ferien sind in Schwyz aktuell 223 Personen in Quarantäne.
Uri: Insgesamt befinden sich im Bergkanton aktuell 70 Personen in Quarantäne. Bei 22 ist der Grund, dass sie in einem Risikoland in den Ferien waren. Die restlichen müssen sich aus anderen Gründen abschotten.
Zug: «Wenn die Zahlen in ähnlichem Tempo wie momentan ansteigen, funktioniert das Contact Tracing gut», sagt Kantonsarzt Rudolf Hauri. Knapp 300 Personen befinden sich in Zug nach ihren Ferien in Quarantäne. Im Herbst könnten diese Zahlen wegen der Grippesaison jedoch stärker ansteigen. «In diesem Fall wäre das Contact Tracing in der aktuellen Form nicht mehr möglich», so Hauri.