Mit rund 59 Prozent Nein-Stimmen hat das Schweizer Stimmvolk die Unternehmensteuerreform III am Sonntag versenkt. Sogar noch höher war der Nein-Anteil mit 64 Prozent in der Gemeinde Adlikon im Weinland - eine Gemeinde mit sehr hohem SVP-Wähleranteil
Dies obwohl sich die SVP im Vorfeld der Abstimmung stark für die Unternehmensteuerreform III eingesetzt hatte. «Der Mittelstand muss immer bezahlen und die Elite und die Grosskonzerne werden geschont», begründet ein älterer Adliker sein Nein. Dies sei nicht gerecht.
Angst vor Steuererhöhung
Auch Fredi Alder aus Adlikon, normalerweise SVP-Wähler, hat bei der Unternehmensteuerreform III ein Nein in die Urne gelegt. Er befürchtete, dass bei einem JA die Steuern erhöht worden wären und dies wollte er nicht.
Die Gemeinde sagte eine Steuererhöhung voraus und wer bezahlt schon gerne mehr Steuern.
Der Gemeindepräsident von Adlikon, Peter Läderach, ebenfalls SVP-Mitglied, war überrascht vom deutlichen Nein seiner Gemeinde. Seine Erklärung: «Ich glaube, die Bevölkerung hat auf ihr Bauchgefühl gehört. Viele hätten wohl Angst vor den Konsequenzen der Reform.»